Bremgarten
Grossprojekte durch die Kameralinse

Beim «Fescht im Wescht» werden Fotos über die Sanierung der Bremgarten-Dietikon-Bahn und den Bau der Umfahrung ausgestellt.

Toni Widmer
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Zwei begeistere Hobby-Fotografen blättern in ihren umfangreichen Bild-Archiven. Fritz Winterberger (links) und Beat Zeier. Bild: Toni Widmer

Zwei begeistere Hobby-Fotografen blättern in ihren umfangreichen Bild-Archiven. Fritz Winterberger (links) und Beat Zeier. Bild: Toni Widmer

Toni Widmer

Für das dreitägige «Fescht im Wescht» vom 6. bis 8. September in Bremgarten gibt es zwei Gründe: Aargau Verkehr schliesst damit die grosse Sanierung der Bahnstrecke zwischen Wohlen und Bremgarten West ab und feiert weiter auch die Fertigstellung des neuen Dienstgebäudes hinter dem Bahnhof Bremgarten. Für die Mitorganisatorin, die Stadt Bremgarten, ist der Anlass das 25-Jahr-Jubiläum der Umfahrung, eines Bauwerkes, das Stadtväter und Bevölkerung über Jahrzehnte beschäftigt hat und ohne die das Städtchen heute wohl kaum so idyllisch wäre, wie es ist.

Zwei Hobby-Fotografen, der Bremgarter Beat Zeier und der Zufiker Fritz Winterberger, haben die beiden Grossprojekte mit ihren Kameras persönlich begleitet und/oder Fotos dazu gesammelt. Eine eindrückliche Auswahl davon ist am Samstag und Sonntag im Rahmen des Wescht-Festes im Dienstgebäude von Aargau Verkehr zu sehen.

Auch schon seine Frau mit der Kamera losgeschickt

Fritz Winterberger hat die Bahnlinie durch den Bremgarter Wald nicht nur durch die Linse seines Fotoapparates kennen gelernt. Er hat sie in seinen 38 Jahren als Lokführer der Bremgarten-Dietikon-Bahn wohl mehrere tausend Mal befahren. Seit 1982 fotografiert er daneben in seiner Freizeit intensiv alles, was irgendwie mit «seiner» Bahn zu tun hat. Entstanden ist eine umfangreiche Dokumentation, die wohl ihresgleichen sucht: «Mittlerweile haben sich bei mir 29 Ordner über die Bremgarten-Dietikon-Bahn angesammelt und daneben 5 Ordner mit Fotos über die Wohlen-Meisterschwanden-Bahn, bei der ich früher aushilfsweise auch gefahren bin», berichtet Fritz Winterberger.

Obwohl er seit dem 1. Januar pensioniert ist, macht er weiter: «Dieser Bahn gehören mein Herz und meine Seele. Das bleibt auch in Zukunft so», sagt er. Am Fest zeigt er ausschliesslich Bilder von der Streckensanierung sowie den Umbauten im Bahnhof West. Jedes Detail hat er dokumentiert oder, wenn er bei einer spektakulären Phase im Führerstand gesessen ist, seine Frau mit der Kamera losgeschickt. Entstanden sind Aufnahmen, die dem Betrachter eindrücklich vor Augen führen, welches Grossprojekt Aargau Verkehr da über einen Zeitraum von rund drei Jahren gemeistert hat.

Wie sich der Verkehr durchs Städtchen quälte

Beat Zeier ist nicht nur Hobby-Fotograf, er ist auch leidenschaftlicher Sammler. Aus seinem riesigen Fundus hat er für die Ausstellung am Wescht-Fest eine packende Dokumentation zusammengestellt mit Fotos, die vor, während und nach dem Bau der Umfahrung entstanden sind. Sie zeigen, zum Beispiel, wie mühsam Bauarbeiten in der Altstadt gewesen sind, als sich noch der ganze Verkehr zwischen Zürich und Bern durch das kleine Städtchen quälte, oder wie der Verkehr auf der Holzbrücke ab und zu eingestellt werden musste, weil sie von Lastwagen mit Überhöhe beschädigt worden war. Die von Zeier selber geknipsten oder gesammelten Aufnahmen vermitteln zudem einen Überblick über den Bau der Umfahrung, zeigen – unter anderem – die illustre Gästeschar an der Eröffnung vor 25 Jahren und, wie sich der Verkehr seither entwickelt hat.

Fritz Winterberger und Beat Zeier sind an den beiden Ausstellungstagen zeitweise persönlich anwesend und beantworten gerne Fragen der Besucherinnen und Besucher. «Es geht aber auch ohne uns», versichert das Duo. «Wir haben die Ausstellung so konzipiert, dass sie weitgehend selbsterklärend ist.»