Wohlen
Gemeinde bietet Hilfsplattform für Corona-Zeit an

Die neue Plattform soll Hilfesuchende und vorhandene Hilfsangebote koordinieren. Die Gemeinde Wohlen will so aber auch mit Menschen, die über 80 Jahre alt sind, proaktiv Kontakt aufnehmen, um Hilfe anzubieten und sozialer Isolation vorzubeugen.

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Die Gemeinde Wohlen führt eine kommunale Plattform für Hilfe und Information ein.

Die Gemeinde Wohlen führt eine kommunale Plattform für Hilfe und Information ein.

Fabian Muster

Das Schöne an den Corona-Zeiten ist ja, dass sich die Leute viel mehr umeinander kümmern und umeinander sorgen. Genau das zeigt nun auch die Gemeinde Wohlen. Und zwar stellt sie ihren gut 16'000 Einwohnerinnen und Einwohnern nun eine kommunale Plattform für Information und Koordination mit einer zentralen Hotline zur Verfügung.

Mit dieser Plattform will die Gemeinde Wohlen in Zusammenarbeit mit dem Verein für Jugend und Freizeit (VJF) gleich vier Ziele erreichen. Sie soll Informationen vermitteln, eine Anlauf- und Vermittlungsstelle für Hilfesuchende sein, Hilfsangebote entgegennehmen und koordinieren sowie die proaktive Kontaktaufnahme mit Menschen, die über mehr als 80 Lebensjahre verfügen, erlauben. Alle Wohlerinnen und Wohler über 65 Jahren werden dazu ein Schreiben im Briefkasten finden.

All das soll unter der Telefonnummer 056 619 91 39 oder per E-Mail an info@wohlen.ch geschehen.

Koordination der Hilfsangebote ist nötig

Die neue Wohler Plattform sei vor allem wichtig, um die verschiedenen Hilfsangebote von Privatpersonen wie auch Institutionen zu koordinieren. "Für Hilfesuchende ist es nicht einfach, passende Angebote zu erkennen. Zudem werden die Hilfsangebote oft über elektronische Anwendungen vermittelt, deren Benutzung sich die besonders von den Einschränkungen betroffenen Menschen wenig gewohnt sind", hält die Gemeinde in einer Medienmitteilung fest. Durch die zentrale kommunale Informations- und Koordinationsstelle soll die Vermittlung von Hilfesuchenden und Helfern einfach und direkt gelöst werden können.

Dabei werden laut der Gemeinde Wohlen nicht nur private, freiwillige Helfer gebeten, sich bei der Hotline zu melden. Auch lokale Angebote von Wohler Gewerbetreibenden wie Take Away, Hauslieferdienste und ähnliche können dies tun. "Anbieter von kommerziellen und nichtkommerziellen Angeboten können ihre Angebote bei der Hotline melden."

Aktive Kontaktaufnahme mit der Risikogruppe

Menschen über 80 Jahre werden von der Gemeinde proaktiv kontaktiert, um allfälligen Unterstützungsbedarf entgegenzunehmen und um soziale Isolation zu vermindern. "Personen, die nicht über einen Telefonbucheintrag verfügen und daher von der Gemeinde nicht aktiv kontaktiert werden können, werden eingeladen, sich bei Bedarf zu melden", schreibt die Gemeinde. Und sie fügt hinzu: "Die Altersgrenze der proaktiven Kontaktaufnahme wird bei Bedarf und genügend Ressourcen kontinuierlich gesenkt."

Die Hotline (056 619 91 39) ist vorerst von Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17 Uhr sowie freitags von 8.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr besetzt. (az)