Rottenschwil
Frust für Bauer Hagenbuch: Bund zieht ihm wegen früher Ernte 2300 Franken ab

Pro Jahr erhalten die Schweizer Landwirte zusammengerechnet 2,8 Milliarden Franken pro Jahr an Direktzahlungen. Dafür müssen diese 1300 Regeln einhalten. Was passiert, wenn man dagegen verstösst, hat nun auch der Rottenschwiler Landwirt Franz Hagenbuch merken müssen.

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Landwirt Franz Hagenbuch wurde mit 2300 Franken gebüsst – weil er sein Feld einige Tage zu früh aberntete.
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Durch den Fehler wurden ihm 2300 Franken Direktzahlungen vom Bund gestrichen. (Archiv)
Der Landwirt wurde mit seiner Familie bei der Multimedia-Reportage «Alltag» schweizweit bekannt. (Archiv)
Landwirt Franz Hagenbuch (Archiv)
Hier Hagenbuch mit seiner Frau Esther. (Archiv)
Franz Hagenbuch, Alltag
Landwirt Franz Hagenbuch (Archiv)

Landwirt Franz Hagenbuch wurde mit 2300 Franken gebüsst – weil er sein Feld einige Tage zu früh aberntete.

Dieses Jahr war der Mais von Landwirt Franz Hagenbuch aus Rottenschwil bereits früher reif, als üblich. Er beschloss, bereits am 27. August zu ernten, wie der dem «Blick» erzählte.

Eine der 1300 Regeln um als Landwirt Subventionen zu erhalten, schreibt aber vor, dass ein Feld, welches vor dem September abgeerntet wird, neu bestellt werden muss. Landwirt Hagenbucher verzichtete darauf – und wurde mit einer Busse von 2300 Franken bestraft, was ein halber Monatslohn für ihn ist.

Dass er gebüsst wurde, sei für Hagenbuch verständlich, lediglich die Höhe: «Die Abzüge sollten angemessen sein. Wie brutal wir für geringe Vergehen bestraft werden, ist manchmal ungerechtfertigt», sagte er gegenüber dem «Blick».

Verband fordert Verhältnismässigkeit

Weiter wird über zwei Zürcher Landwirte berichtet, die ebenfalls hohe Bussen erhalten haben. In einem Fall waren wegen einem Computer-Virus gelöschte Dokumente (4000 Franken) und eine, von einer Kuh, um einige Zentimeter verschobene Wand einer Tierbox (5600 Franken).

Der Präsident des Schweizerischen Bauernverband und CVP-Nationalrat Markus Ritter findet, dass die Abzüge nicht angemessen seien. Gegenüber «Blick» fordert er: «Wir verlangen, dass die Konsequenzen verhältnismässig ausfallen.»

Das Bundesamt für Landwirtschaft weist jedoch jede Schuld von sich: Die Tarife für die Kürzungen seien 2014 in eine breite Vernehmlassung an alle betroffenen Organisationen und Kantone verschickt worden. Ritter hingegen sagt, dass die Einwände der Bauern damals übergangen worden seien.