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Die Proben für «Die drei Musketiere», die seit Februar laufen, sind vorbei. In zwölf Tagen wird es für die Darsteller ernst
«Einer für alle, alle für einen», schallt es durch den Raum. Sofort ist klar, wo man gelandet ist: im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Athos, Aramis und Porthos – die drei Musketiere (Michi Stierli, Julia Frischknecht, Anja Meier) – versuchen gerade den jungen Draufgänger D’Artagnan (Patrick Grob) in seine Schranken zu weisen.
Doch dann geraten sie in eine Auseinandersetzung mit den Gardisten des intriganten Kardinals Richelieu (Michael Diener). Dabei bekommen die Musketiere mit, wie gewandt der junge Draufgänger den Degen zu führen weiss, und freunden sich mit ihm an. Können sie dem hinterhältigen Kardinal Einhalt gebieten? Unterstützung werden sie von unerwarteter Seite erhalten.
Seit Februar laufen die Proben. Dieses sei das letzte Probeweekend vor der Premiere im Oktober, teilt Regisseurin Evelyne Brader mit. Es gehe um den Feinschliff. Zur Auswahl der neuen Produktion berichtet sie: «Vorstand und Regie haben ‹Die drei Musketiere› aus vier Vorschlägen ausgewählt, und dann habe ich das Stück auf Grundlage des Romans von Alexandre Dumas geschrieben und auf die Gruppe zugeschnitten.»
Das sei mutig gewesen, schliesslich gab es zu dem Zeitpunkt noch keinen Text. «Die Theatergruppe traut sich was und ist ein tolles Team», betont Brader.
Ein Vorteil sei auch, dass man nicht an eine starre Vorlage gebunden sei. Die Schauspieler können sich ebenfalls mit Ideen einbringen. «Auch jetzt noch sei das Stück permanent in Arbeit», sagt die Regisseurin. «Es ist ein Gemeinschaftswerk.»
Ein wichtiger Bestandteil sei ausserdem die Musik einer Liveband. Diese solle aber kein Pausenfüller sein, sondern das Geschehen auf der Bühne untermalen. Ein besonders beeindruckender Moment ist es, als die Schauspieler singend als Mönche gewandet zum Kardinal auf die Bühne gehen.
Bei der Probe fällt auf, nicht alle Kostüme sind so barock, wie man es für das 17. Jahrhundert vermutet. Immer wieder entdeckt der Zuschauer Steampunk-Elemente. Diese verknüpfen moderne, futuristisch-technische Funktionen mit Materialien der Victorianischen Zeit.
«Wir wollten unabhängig von einem Zeitrahmen sein», führt Brader aus. Das schaffe Freiraum für Ideen, zudem spielen diese Elemente auch eine Schlüsselrolle.
Im Bühnenwerk taucht überraschend der Erfinder Monsieur Guillotine (Sepp Koller) auf, der den gelangweilten König Ludwig XIII. (Nicole Kuhn) beeindrucken möchte. Welche Rolle Guillotine im Geschehen hat, soll hier nicht verraten werden.
Spieldaten, «Die drei Musketiere»:
Samstag, 14. Oktober, Freitag, 20. Oktober, Samstag, 21. Oktober, Freitag, 27. Oktober, Samstag, 28. Oktober, Sonntag, 29. Oktober. Vorstellungen am Freitag und Samstag jeweils um 20.15 Uhr, am Sonntag um 16 Uhr. Weitere Vorstellungen im November.