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Das Haus Morgenstern in Widen darf sich sich über neue Rollstuhlschaukel freuen. Diese ist für die Bewohnerinnen und Bewohner mehr als nur ein Spielgerät. So verleiht ihnen die rege benutze Schaukel ein besseres Körpergefühl.
«Schau mal, hier gibt es eine extra Schaukel für Rollstühle. Das finde ich mega cool», sagt eine jüngere Mutter zu ihrer Tochter. Sie bestaunen bei einem Spaziergang für einen kurzen Moment die neue Rollstuhlschaukel auf dem Spielplatz der Stiftung Haus Morgenstern auf dem Hasenberg. Ein massives Objekt, das vom Kiwanisclub Mutschellen finanziert worden ist und die alte Schaukel ersetzt. Die Kosten betragen rund 16'000 Franken.
Für das Haus Morgenstern und dessen Bewohnerinnen und Bewohner ist es ein Quantensprung. Gesamtleiter Hansruedi Luginbühl sagt: «Die alte Rollstuhlschaukel bewegte sich nur leicht hin und her. Die neue hingegen schaukelt richtig, wie es sich für eine Schaukel gehört.» Bei der bisherigen, renovationsbedürftigen Schaukel hätte für mehrere tausend Franken das Holz ersetzt werden müssen, was sich nicht gelohnt hätte.
Das neue Spielgerät wird von den Bewohnern schon fleissig benutzt. «Sie haben grosse Freude daran. Gerade Menschen, die vom Körpergefühl her eingeschränkt sind, spüren nun eine ganz andere Kraft, wenn sie auf der Rollstuhlschaukel sind. Zudem haben auch drei bis vier Personen gleichzeitig Platz drauf, was vorher nicht der Fall war», sagt Luginbühl. Der verhältnismässig hohe Preis erkläre sich deshalb, weil eine solche Schaukel kein Massenprodukt sei und dementsprechend höhere Produktionskosten anfielen. In der Schweiz gibt es nur vier Anbieter in diesem Bereich.
Der Spielplatz des Haus Morgenstern und Bereiche wie Cafeteria, Geschenkladen und Tierwiese sind nach dem Corona-Lockdown seit Anfang Juni wieder öffentlich für Besucher zugänglich. «Wir sind wieder ein Stück in der Normalität», erklärt Luginbühl. Die Coronazeit sei entschleunigend gewesen. Rund 80 Prozent der 60 Klienten wurden aber in jener Phase im abgesperrten Areal betreut. Der Betrieb lief bis auf Ausnahmen wie gestrichene Therapien oder abgesagte Ausflüge normal. «Es war ein Privileg, dass wir arbeiten konnten», sagt Luginbühl. Einen Coronafall gab’s im Haus Morgenstern nicht.