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Die Bauarbeiten am Schulhaus Riedmatt III sollen bis Ende Jahr fertig sein. Momentan werden die Schülerinnen und Schüler im Gemeindehaus unterrichtet.
Der Erdhügel, auf dem vor einem Jahr der Spatenstich stattgefunden hat, ist verschwunden. Dort verbindet jetzt ein über zehn Meter langer Stahlträger das bestehende Schulhaus Riedmatt II mit dem künftigen Metallwerkraum im neuen Schulhaus Riedmatt III. Es ist einer von sechs Spezialräumen im Sockelgeschoss des neuen Gebäudes. Weiter gibt es zwei Räume für Textiles Werken, einen für Holzwerken sowie ein Physik- und ein Musikzimmer. Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, ist das Schulhaus bis Ende Jahr fertig und die Realschülerinnen und -schüler von Niederwil können von ihren jetzigen Unterrichtsort im Gemeindehaus in den Neubau übersiedeln.
Patrick Heim, leitender Architekt, musste bei der Planung sowohl kantonale als auch nationale Vorschriften berücksichtigen. Zum Beispiel die Auflagen des Betreuungsgesetzes. So gibt es im Zwischengeschoss jetzt eine bessere Küche, die einerseits für den Mittagstisch, andererseits aber auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Denn der sogenannte Tagesstrukturraum soll ausserhalb der Schulzeiten auch Vereinen zur Verfügung stehen. «An der Raumplanung hat diese Auflage nichts geändert. Wir mussten lediglich etwas mit dem Nutzungsgedanken jonglieren», erklärt Stefan Maurer, zuständiger Gemeinderat. Um auch den gesamtschweizerischen Vorschriften gerecht zu werden, befindet sich im Riedmatt III pro zwei Klassenzimmern jeweils ein Gruppenraum.
Neben dem Architekten und dem Gemeinderat hatten aber auch die Lehrer bei der Raumplanung ein Mitspracherecht. Auf ihren Wunsch hin wurden alle Klassenzimmer mit einer Doppelflügeltür verbunden. Auf diese Weise können zukünftig auch mal zwei Klassen von einer Lehrperson gleichzeitig beaufsichtig werden.
Nicht nur die Türen, sondern auch die Dimensionen und Ausstattungen der neun Klassenzimmer sind gleich. Die Räume, die alle auf der Ostseite des Gebäudes liegen, werden jeweils von drei kleinen und drei grossen Fenstern mit Licht durchflutet. An einer Wand befindet sich eine interaktive Wandtafel, an der gegenüberliegenden eine Magnettafel und vis-à-vis den Fenstern steht eine Reihe Schränke.
Das neue Schulhaus erhält die gleiche Fassade, wie die beiden bestehenden. «Die Formsprache der bestehenden Gebäude wurde im Neubau aufgenommen», erklärt Maurer. Auch die Fensterstruktur wurde von Riedmatt I und II übernommen. «Die Gebäude sollen als eine Schulanlage erscheinen», so Heim. Maurer ist begeistert darüber, wie dieser Plan umgesetzt wurde: «Der Bau ist nicht nur qualitativ gut, sondern auch sehr ästhetisch.»
Alle drei Geschosse im Neubau sind mit einem Lift zu erreichen. So können in Zukunft auch Schülerinnen und Schüler mit einem Rollstuhl problemlos alle Zimmer besuchen.
Gruppenräume und die Vorschriften für Rollstuhlgängigkeit werden auch bei der Sanierung der beiden bestehenden Gebäude berücksichtigt. Klassenzimmer, die für Gruppenräume geopfert werden müssen, können dafür dann im Neubau genutzt werden. Wenn im Jahr 2020 die Arbeiten im letzten Schulhaus, Riedmatt II, abgeschlossen sind, wird auch die Gemeindekanzlei umgebaut. Für den Neubau Riedmatt III wurde im Juni 2016 einen Baukredit von 8,14 Mio. Franken genehmigt.