Die fünfte IBW-Jazz-Night sorgte für harmonische Klänge und gut gelaunte Besucher unter freiem Himmel
Der Bahnhof und die angrenzenden Strassen sind noch leer, als ich in Wohlen gegen 19 Uhr ankomme. Ich gehe in Richtung Zentralstrasse und höre schon bald viele Stimmen und fröhliches Lachen. Von Weitem sieht man die Festwirtschaft vom «Bären» und die davor aufgebaute Bühne.
Obwohl es noch fast eine Stunde geht bis dort die «Bridge Pipers Jazz Band» ihren ersten Auftritt hat, sind die Festbänke schon gefüllt und nur mit Glück erwischt man noch einen freien Platz. Doch die Gäste sind alle sehr hilfsbereit, und wenn nötig, rutschen sie zusammen.
Die Töne einer Trompete ziehen mich weiter die Zentralstrasse entlang. Vor dem «Rössli» hat das erste Konzert bereits begonnen und nicht nur ich, sondern unzählige weitere Besucher gesellen sich von allen Seiten zum Publikum der «Two Banjos Jazzband». Ich erhalte den Rat einer Zuschauerin, dass ich beim Restaurant Marco Polo vorbeischauen soll.
Unterwegs zu dem Geheimtipp lege ich noch einen Zwischenhalt bei der Wirtschaft Sternen und beim «Chappelehof» ein. Auch hier im unteren Teil von Wohlen sind die Menschen gut gelaunt und die Künstler mit Freude an ihren Auftritten.
Das «Marco Polo» ist nicht zu übersehen. Eine riesige Menschentraube hat sich um die Bühne und weit die Strasse hinauf gebildet. Die rockige Musik von «Sixpack» mit der Stimme von Gabriela Grossenbacher lässt keinen Zuschauer still stehen.
Alle klatschen und singen mit. Auch hier sind die Plätze belegt und so stehen die Zuschauer zwischen den Tischen oder sitzen auf dem Boden und den Mauern rund um die Bühne. Diese gute Stimmung hält mich lange dort und lässt mich die Zeit vergessen. Fast hätte ich das Konzert beim «Bären» versäumt.
So eile ich wieder zurück durch die Strassen, die jetzt gefüllt sind mit Kindern, die auf der abgesperrten Hauptstrasse spielen und Erwachsenen, die sich dort treffen und sich angeregt unterhalten. Der Platz beim «Bären» hat sich nun noch mehr gefüllt. Das Konzert hat schon gestartet und zieht die Blicke auf sich.
Das gute Wetter hilft mit, den Anlass zu gestalten, und macht ihn durch eine wunderschöne Dämmerung perfekt. Doch nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Musiker ist die Jazz Night ein ganz besonderer Anlass.
«Die Leute machen super mit und zusammen mit den schönen Lichtern entsteht eine ganz spezielle Chemie», schwärmt Dani Graf, Saxofonist der Band Soul Jam. Insgesamt sind es 14 verschiedene Bands, die es bis nach Wohlen an den musikalischen Anlass geschafft haben.
Bis spät am Abend sitze ich noch in der Festwirtschaft an der Bünzstrasse, höre mir die Musik an und unterhalte mich mit anderen Zuschauern, bis ich mich dann voller Eindrücke und mit einer Kugel hausgemachtem Eis vom «Rüebliland-Kafi» von der Musik und der fröhlichen Stimmung entferne und mich mit schönen Erinnerungen auf den Heimweg mache.