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Das Wohler Parlament mahnt angesichts hoher Investitionen vor dem tiefen Selbstfinanzierungsgrad. Zwei Postulate der CVP-Fraktion wurden dagegen diskussionslos antgegengenommen.
Der Wohler Einwohnerrat hatte am Montagabend im Casino ein dichtes Programm zu diskutieren. Die Kreditvorlagen für den Neubau der Hofmatten-Sporthalle, die zweite Umbauetappe Wilstrasse 57/59 und die Ersatzbeschaffung der ICT-Infrastruktur der Schule wurden genehmigt. Bei der Abstimmung für den Umbau der Wilstrasse 57/59 kam die eine Nein-Stimme aus den Reihen der SVP, nicht der CVP, wie es im gestrigen Artikel fälschlicherweise hiess.
Zudem beschäftigte sich der Rat mit dem Geschäftsbericht und der Jahresrechnung 2019. Die Gemeinde Wohlen schloss das Jahr 2019 bei einem Gesamtumsatz von 93 Millionen Franken (Erfolgs- und Investitionsrechnung) mit einem positiven operativen Ergebnis von rund 1,3 Millionen Franken und einem Gesamtergebnis von knapp 3,4 Millionen Franken Ertragsüberschuss ab. Simon Sax (GLP) mahnte, dass «die Investitionen deutlich höher waren als der Selbstfinanzierungsgrad. Die Schulden steigen damit». Wohlens Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 67,5 Prozent. Rund 2,1 Millionen des Überschusses rühren von der Entnahme der Aufwertungsreserve her. «Das ist ein reinbuchhalterischer Ertrag», hob Sax den Zeigefinger. Cyrille Meier (SP) meinte: «Die Steuerfusserhöhung war angesichts der Investitionen nötig und richtig.» Thomas Geissmann (FDP) rügte den Gemeinderat bezüglich Rechnung: «Der Aufwand wird seit Jahren systematisch überschätzt, Ertrag systematisch unterschätzt. So steht man nachher besser da.» Den Bericht und die Rechnung genehmigte der Rat einstimmig.
Diskussionslos entgegengenommen wurden vom Gemeinderat zwei Postulate der CVP-Fraktion. Sie beauftragt einerseits den Gemeinderat, ein Bahnhofsfest nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2021 zu initiieren. Gemeindeammann Arsène Perroud sagte dazu: «Im Baukredit waren keine Beträge für Festivitäten vorgesehen. Der Gemeinderat wird aber ein entsprechendes Kreditbegehren ausarbeiten, wenn der Einwohnerrat zustimmt.»
Andererseits wird der Gemeinderat aufgefordert, in einem Bericht aufzuzeigen, was er mittelfristig mit den Liegenschaften und dem Land im Gemeindebesitz vorhat. (rib)