Villmergen
Ein Roboter bringt dem Regierungsrat Schokolade

Regierungsrat Urs Hofmann besuchte in Villmergen die Unternehmen Autexis und Richnerstutz. Diese zeigt anschaulich wie die Zusammenarbeit zwischen Digitalisierung und Automatisierung funktionieren kann.

Fabio Vonarburg
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Die Büroräumlichkeiten der beiden Villmerger Unternehmen Richnerstutz und Autexis liegen direkt nebeneinander. Und so bot es sich an, dass der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann die beiden Unternehmen gleich zusammen besuchte. Begleitet wurde er unter anderem von Gemeinderäten aus Wohlen und Villmergen.

Philippe Ramseier, CEO der Firma Autexis, nutzte die Gelegenheit, um die Aargauer Regierung auf ein Problem aufmerksam zu machen, mit dem seine Firma derzeit zu kämpfen hat – Fachkräftemangel. Ramseier berichtete Hofmann, wie seine Firma kürzlich eine IT-Stelle ausschrieb. «Lediglich vier Personen haben sich daraufhin bei uns beworben», schilderte der Unternehmer enttäuscht.

Für Coop Weinkellnerei automatisiert

30 Mitarbeiter beschäftigt das Villmerger Unternehmen, das sich auf Automatisierungsprozesse und Digitalisierung spezialisiert hat. Altersmässig sei man eine durchmischte Truppe, berichtete Ramseier weiter. «Erst kürzlich haben wir einen 63-Jährigen angestellt.»

Ein grosser Auftraggeber bei Autexis ist Coop. Für den Detailhändler hat die Villmerger Autexis die grösste Weinkellnerei der Schweiz in Pratteln vollumfänglich digitalisiert und automatisiert. Um dem Regierungsrat anschaulich zu zeigen, was die Firma macht, wurde Hofmann der Schokoladen-Roboter vorgeführt, den Autexis in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz und Siemens entwickelt hat und der vor allem an Messen in Einsatz ist. Zum ersten Mal in Hamburg vor zwei Jahren.

Der Roboter zeigt anschaulich, wie die Zusammenarbeit zwischen Digitalisierung und Automatisierung funktionieren kann. Ramseier lud den Regierungsrat dazu ein, nur mithilfe seiner Stimme beim Roboter eine Schokolade zu bestellen. «Falls dies mir heute gelingt», antwortete Hofmann mit einer heiseren Stimme und lachte. Es gelang. Der Roboterarm holte nach dem Befehl die gewünschte Schokolade aus dem Regal, verpackte sie in ein Plastikgefäss und lieferte sie aus, wo Hofmann sie entgegennahm.

Regierungsrat Urs Hofmann schaut zu, wie ein Roboter ihm ein Stück Schokolade verpackt, nachdem er es nur mit seiner Stimme bestellt hat.

Regierungsrat Urs Hofmann schaut zu, wie ein Roboter ihm ein Stück Schokolade verpackt, nachdem er es nur mit seiner Stimme bestellt hat.

Fabio Vonarburg

Kein Grossanlass ohne das Unternehmen aus Villmergen

Nach der Roboter-Präsentation stellte André Richner die Firma Richnerstutz vor, bei der er den Verwaltungsrat präsidiert. Das Villmerger Unternehmen ist eines der führenden Schweizer Anbieter von Grossformatdruck, Beschriftungen, Aussenwerbungen, aber auch temporäre Bauten bietet Richnerstutz an. «Immer wenn ein Grossanlass in der Schweiz stattfindet, sind wir mit dabei», sagte André Richner.

Etwa jedes Jahr am Weltwirtschaftsforum in Davos oder erst kürzlich auch an der Fête des Vignerons in Vevey, wo Richnerstutz für die Aussenverkleidung der Arena zuständig war. «Wenn etwas gross und sichtbar sein muss, kommen wir zum Zug.»

Als Beispiel nannte Richner die Renovierung des Schlosses Lenzburg. Während der Bauzeit hing vor der Aussenfassade eine 540 Quadratmeter grosse und 185 Kilogramm schwere Gerüstverkleidung aus Gitternetz, die Richnerstutz hergestellt hat. Es zeigte das Ritterhaus in seiner ursprünglichen Form und verbarg die Sanierungsarbeiten.