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Seit 75 Jahren bereitet die Wohler Chlausgesellschaft den jüngsten Einwohnern eine grosse Freude. Zum 75. Jubiläum präsentiert die Gesellschaft ihr neues Buch mit modernem Touch.
Seit 75 Jahren bereitet die Wohler Chlausgesellschaft den jüngsten Einwohnern mit den Besuchen vom Samichlaus eine grosse Freude. Chlausvater und Brauchtumsleiter Röfe Wüst findet: «Das ist doch eine gute Gelegenheit, ein neues Buch mit Geschichten vom Samichlaus herauszubringen.»
Mittlerweile sei es eine Tradition der Chlausgesellschaft, alle fünf Jahre ein Jubiläum zu feiern, so Wüst. «So bleiben wir auch im Gespräch.» Bereits zum 60-Jahr-Jubiläum erschien «De Samichlaus verzellt», das auch heute als Hörbuch erhältlich ist.
«Die Resonanz war sehr gut und wir fanden, zum 75. Jubiläum sei es wieder Zeit für etwas Neues. Besonders an den Büchern ist, dass sie in Mundart geschrieben sind», führt der Chlausvater aus. Von der Idee zum fertigen Werk habe es ein Jahr gedauert.
Die acht Geschichten in «Neus vom Samichlaus» verfassten die Wohler Lehrer Regina und Daniel Güntert-Küng, wie schon beim ersten Buch. Das Ehepaar erläutert: «Es sind die Geschichten, die der Samichlaus bei seinen Besuchen in den Familien erzählt. Dabei ist uns wichtig, liebenswürdig und nicht allzu belehrend zu schreiben.»
In der Wohler Chlausgesellschaft trete der Nikolaus schon lange nicht mehr als Polstergeist auf, sondern als gütige Gestalt, schliesslich sei das Fest eine fröhliche Angelegenheit, betont Daniel Güntert-Küng, der selbst sämtliche Stationen in der Chlausgesellschaft durchlief. Deswegen sei es ihnen wichtig, auch die Schmutzlis nicht allzu unheimlich erscheinen zu lassen.
Die Inspirationen zu den Erzählungen, die sie seit 1994 verfassen, nehmen sie oft aus ihrem Alltag. An Vorgaben waren sie – bis auf eine spezielle – nicht gebunden: «Wichtig ist, eine Idee zu haben, was der Samichlaus auf seinen Besuchen mitbringt. Das muss so in die jeweilige Geschichte eingebaut werden.
So bleibt der Besuch noch lange in Erinnerung.» In diesem Jahr gebe es natürlich auch etwas, das sei aber eine Überraschung, verrät Chlausvater Röfe Wüst mit einem Schmunzeln. Erwähnenswert sei zudem die Nachhaltigkeit der Bücher, im hinteren Teil sind Bastelanleitungen zu finden.
«Aus zeitlichen Gründen stand Michaela Allemann-Koch, die Illustratorin des ersten Buches, nicht zur Verfügung», erzählt der Brauchtumsleiter. Ihm sei sein Göttikind Angela Villiger aus Sarmenstorf eingefallen, die für ihre Abschlussarbeit an der «Schule für Gestaltung Aargau» ein Buch selbst geschrieben und illustriert hatte. «Ich habe mich sehr über die Anfrage gefreut», sagt die Lehramtsstudentin, «es ist schon eine feine Sache, an so einem Buch mitzuwirken.»
Aus zwei Vorschlägen für die Bebilderung einer Geschichte wurde die modernere Variante ausgewählt: eine Kombination mit einem Foto als Hintergrund und dazu Comicszenen. Villiger erstelle in ihrem Skizzenbuch gern Collagen, so kam ihr die Idee zu dieser Gestaltungsart. Die Illustrationen hatten die Vorgabe, am rechten Rand ein kleines Bild einzufügen, damit auf dem ersten Blick deutlich wird, dass die Geschichte eine Wendung nimmt.
Wüst stellt nicht ohne Stolz fest: «Angela Villiger ist für unser Projekt ein Glücksgriff. Die Verbindung der traditionellen Geschichten mit den modernen Bildern ist etwas Besonderes.» Alle beteiligten bestätigen die gute Zusammenarbeit, die viel Freude gemacht habe.
Auch das Layout stamme aus dem eigenen Haus, so der Chlausvater. Darum kümmerte sich der ehemalige Samichlaus Fabian Furter. Auch er war schon beim ersten Buch im Team.
Gedruckt wurde «Neus vom Samichlaus» in der Region.
Es erscheint mit einer Auflage von 1000 Stück im Eigenverlag St. Nikolaus Wohlen. «Einen Tag vor dem Kinderkonzert wurde es geliefert. Ein wirklich gutes Timing», erzählt Wüst, und merkt an: «Uns geht es nicht darum, mit dem Buch Geld zu verdienen, wir wollen damit Freude unter den Kindern verbreiten.»
Vernissage am 23. November im Rüebliland-Beck Kafi um 19.15 mit dem Samichlaus, der exklusiv Geschichten aus seinem Buch vorliest.
Weitere Infos zum neuen Buch unter www.stnikolaus.ch