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Vor 45 Jahren gründete Heinz Hoppler seine Tiefbau-Firma. In diesem Jahr feiert diese gleich drei Geburtstage auf einmal.
Alte Fotos sind auf dem runden Bürotisch verteilt. Silvia und Edwin Hoppler strahlen, als sie mit Andreas Burgener in Erinnerung schwelgen. «Schau dir das an. Das sind wir vor unserer ersten, neuen Bohrmaschine», freut sich Silvia Hoppler und reicht das Bild den beiden Herren.
45 Jahren ist es her, seit Heinz Hoppler auf dem Vorplatz seines Elternhauses in Rottenschwil die Einzelfirma Hoppler Tiefbau und Aushub gegründet hat. «Er war damals allein mit seinem Bagger und hat für andere Baugeschäfte Arbeiten erledigt», erzählt seine Schwester Silvia Hoppler.
Es habe jedoch nicht lange gedauert, da seien weitere Mitarbeiter, Maschinen und Aufträge hinzugekommen. Sein Bruder Edwin begann als selbstständiger Spengler mit ihm zusammen zu arbeiten und Schwester Silvia übernahm die Arbeiten im Büro. So liefen die Geschäfte der Firma Hoppler gut, als Andreas Burgener im Jahr 1999 die drei Geschwister mit seinen Vorstellungen komplett überraschte.
Die Firma könne doch einen weiteren Geschäftszweig realisieren und von nun an auch Bohrungen für Erdsonden-Heizungen anbieten, war Burgener voller Begeisterung. Doch die Reaktion auf seine Idee waren hauptsächlich schüttelnde Köpfe. Silvia Hoppler kann sich noch gut daran erinnern, wie sie alle an seinen Plänen gezweifelt haben: «Damals konnten wir uns einfach nicht vorstellen, irgendwo ein Loch in die Erde zu bohren und dann damit zu heizen. Geschweige denn, daraus ein Geschäft zu machen.»
Doch Andreas Burgener gab nicht auf. Nach gemeinsamen Besuchen auf Baustellen und mit ein bisschen Überzeugungsarbeit ist es ihm schlussendlich gelungen, sie alle umzustimmen. Und so wurde im Juni vor genau 20 Jahren die Hoppler Tiefbohrungen GmbH gegründet – wenn auch nicht ganz ohne Zweifel: «Andreas und sein Bruder Christoph mussten mir zu Beginn einen Zettel schreiben, wie ich die Fragen zu Erdsonden am Telefon beantworten muss, ich hatte damals keine Ahnung», lacht die heute 65-Jährige.
Selbst als die ersten Aufträge auf einer Schweizerkarte eingetragen wurden, hatte sie noch Bedenken. «Ich sah diese drei einsamen Fähnchen in der Karte stecken und dachte: was haben wir nur gemacht», erzählt sie, und deutet auf die grosse Landkarte, die noch immer im Büro hängt – heute allerdings voller bunter Flaggen. Nachgetragen wurden die bis heute rund 2 200 000 gebohrten Meter lange nicht mehr. «Dafür haben wir nicht genügend Platz», so Andreas Burgener, Geschäftsführer der Hoppler Tiefbohrungen, stolz.
Im Jahr 2002 dann der Schicksalsschlag, als Gründer und Inhaber Heinz Hoppler völlig überraschend verstarb. «Viele Leute dachten damals, dass man ab jetzt nicht mehr viel von uns hören wird», erzählt seine Schwester. Doch gemeinsam haben sie alles gegeben. Der Traum ihres Bruders sollte nach so vielen Jahren harter Arbeit nicht einfach zusammenfallen. Aus der Einzelfirma Hoppler Tiefbau und Aushub wurde eine AG und so wird das Unternehmen mit beiden Abteilungen bis heute im Sinne von Heinz Hoppler weitergeführt. «Wir haben es geschafft. Das macht mich bis heute stolz», erzählt Hoppler mit einem Lächeln auf den Lippen. Diesen Erfolg hätten sie unter anderem auch den vielen langjährigen Mitarbeitern zu verdanken. «Wir haben Teammitglieder, die bereits seit 15 oder 20 Jahren, einige sogar schon länger, mit dabei sind. Das ist nicht selbstverständlich», betont Edwin Hoppler.
Die Firma ist in den darauffolgenden Jahren noch weitergewachsen und der Platz im Wohngebiet in Rottenschwil wurde immer knapper. «Schau, auf diesem Bild sieht man bereits, wie eng es damals mit allen Maschinen und Lastwagen war», sagt Andreas Burgener und legt weitere Fotos auf den Tisch. Bald stand fest, dass das Geschäft einen neuen Standort braucht. Schliesslich wurden sie an der Allmendstrasse 1 in Zufikon fündig.
Genau vor 10 Jahren waren die Arbeiten beendet und die neue Werkstatt, die geräumige Lagerhalle und die neuen Büroräumlichkeiten bezugsbereit. Für Silvia Hoppler ging ein Traum in Erfüllung: «Es war für uns alle ein ganz spezieller Moment.» Sie zieht das letzte Foto aus dem Umschlag. Es zeigt sie vor rund 20 Jahren im alten, kleinen Büro. Es erinnert sie an gute Zeiten, doch ihren Arbeitsplatz würde sie nicht mehr tauschen wollen.