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Die Junge Bühne Bremgarten probt im Kellertheater intensiv für eine postapokalyptische Eigeninszenierung.
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Es funktioniert nichts mehr. Weltuntergangsstimmung breitet sich aus auf der Bühne des Kellertheaters Bremgarten. Elektronikschrott türmt sich in einer Fabrikhalle auf, in der eine zusammengewürfelte Gruppe von sieben Leuten Zuflucht gefunden hat. Auf einer Zwischenebene hantiert ein Techniker, der bei den dauernden Stromausfällen dafür sorgt, dass die Figuren und das Publikum nicht im Dunkeln sitzen bleiben.
«Endzeit – der Epilog» heisst die postapokalyptische Eigeninszenierung der Jungen Bühne Bremgarten. Unter Anleitung eines Theaterpädagogen erarbeitet das Team von 16 Personen mit dem Ansatz einer Kollektivkreation das Stück und die Inszenierung von Grund auf selber. «Wir sind ohne jegliche Vorgaben gestartet. Die ersten Szenen sind entstanden, nachdem wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt haben», verriet Schauspieler Valery Fricker vom OK Sponsoren bei der Präsentation des Theaters.
«Vom ganz offenen Setting spitzt sich alles zu bis zur Premiere am 12. Oktober», ergänzte Silvan Melchior, der ebenfalls als Darsteller auf der Bühne im Einsatz steht und ausserdem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Im Stück der Jungen Bühne Bremgarten treffen bei den Überlebenden des Weltuntergangs Wertvorstellungen und Visionen, Träume und Ängste aufeinander. Die Theaterfiguren versuchen, den Alltag zu gestalten und sogar eine komplett neue Gesellschaft aufzubauen – sie wollen alles besser machen, als es vorher war. Dabei tauchen auch Fragmente aus dem früheren Leben der Akteure auf, Bilder und Texte aus Filmen, Musikstücken und Romanen, die sich mit der Endzeit befassen und ins Geschehen eingepasst werden.
So wagt sich das Ensemble zwar an die grosse Vorstellung vom Weltuntergang, erhebt jedoch nicht den Anspruch, damit zusammenhängende Fragen zu beantworten. Vielmehr geht es darum, das Publikum auf eine Entdeckungsreise mitzunehmen, sich auf ein Gedankenexperiment einzulassen und selbstverständlich zum Nachdenken anzuregen.
«Ein Handlungsstrang beinhaltet den Aufbau einer neuen Gesellschaft», erläuterte der Bremgarter Oberstufenlehrer und Theaterpädagoge Simon Landwehr, Regisseur und künstlerischer Leiter der aktuellen Inszenierung der Jungen Bühne Bremgarten.
«Mit einer Live-Kamera werden Aufnahmen gemacht, sodass von jeder Darstellerin und jedem Darsteller ein Video-Logbuch entsteht. Die Weltuntergangsszenarien werden auf der Bühne galgenhumormässig mit Texten untermalt dargestellt.» Die Halle voller Elektroschrott symbolisiert die Endzeit auf treffende Art und Weise.