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Handball Die WohlerHandballerinnen bilden mit GC Amicitia neu eine Spielgemeinschaft und starten am Mittwoch in ihre zweite Saison in der SPL 2.
Die erste Spielzeit in der zweithöchsten Schweizer Liga war für die Handballerinnen aus Wohlen eine echte Bewährungsprobe. Und diese haben sie bestanden. Trotz vielen Verletzungen, die zu personellen Engpässen geführt hatten, schafften sie den Ligaerhalt. Trotzdem: Die Saison hat Spuren hinterlassen. «Einige Spielerinnen sahen sich nicht mehr in der Lage, in der SPL 2 mithalten zu können, andere wurden abgeworben oder kämpfen noch immer mit Verletzungen», so Trainer Rolf Leuenberger. Mit Corinne Leuenberger, Sybil Läubli, Fabienne Edelmann und Manuela Gehrig verblieben nach der letzten Saison nur noch vier Spielerinnen im Kader, zwei davon sind noch immer verletzt.
Unter diesen Voraussetzungen war klar, dass die Wohler dringend neue Spielerinnen brauchten. Kein einfaches Unterfangen. Da kam die Anfrage von GC Amicitia genau richtig. Die Zürcherinnen haben in der letzten Saison den Aufstieg in die oberste Liga geschafft und verfügen über eine starke Nachwuchsabteilung.
Doch die meisten jungen Spielerinnen sind noch nicht bereit, um in der stärksten Schweizer Liga aufzulaufen. Und da die Zürcherinnen keine adäquate Frauen Equipe haben, um ihre Juniorinnen zu fördern, fragte Amicitia-Coach Toni Kern bei Handball Wohlen an, ob Interesse an der Gründung einer Spielgemeinschaft bestehe. Damit stiess er bei Leuenberger auf offene Ohren. «Ich hatte schon in der Vergangenheit die Zusammenarbeit mit anderen regionalen Vereinen gesucht, blieb jedoch ohne Erfolg. So gesehen kam die Anfrage aus Zürich genau richtig.»
Nun kann Rolf Leuenberger aus dem Vollen schöpfen. 17 Spielerinnen stehen in seinem Kader, fast alle im Juniorenalter. Entsprechend steht der Trainer vor der neuen Saison vor einer schwierigen Aufgabe. «Mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 18 Jahren haben wir ein extrem junges Team, das sich erst noch finden und zusammenwachsen muss», so Leuenberger. Vor allem im Bezug auf die Konstanz und die körperliche Verfassung sieht er im Vergleich zu etablierten Teams Nachholbedarf. «Wir haben zuletzt gegen Basel aus der SPL 1 getestet und dabei das erste Spiel deutlich verloren. Dies vor allem, weil wir körperlich nicht mithalten konnten», sagt Leuenberger. Dennoch ist er überzeugt, dass die junge Mannschaft viel Potenzial hat und den Ligaerhalt schaffen kann.
Um dieses Ziel zu erreichen, bestreitet das Team seine drei Trainings neu in Zürich, zwei davon gemeinsam mit der ersten Mannschaft von GC Amicitia. Dabei profitieren die jungen Athletinnen von der höheren Intensität und dem besseren Spielniveau. «Zudem können sie sich für Einsätze in der ersten Mannschaft empfehlen», sagt Leuenberger und hofft, dass der Freiämter Handballclub durch die Gründung der Spielgemeinschaft GC Ami/Wohlen wieder zu einer attraktiveren Adresse für Aargauer Talente wird. «Dank dieser Spielgemeinschaft können wir den jungen Aargauerinnen mehr bieten als vorher. Sie müssen nicht mehr zu Spono Nottwil oder Zug wechseln, um sich auf höchstem Niveau zu beweisen.»
Ob sich der neu eingeschlagene Weg bewährt, muss sich aber erst noch zeigen. Morgen Abend präsentiert sich die Mannschaft beim Auswärtsspiel gegen LK Zug II zum ersten Mal dem Publikum. Die Marschroute des Trainers ist dabei klar: «Wir reisen nach Zug, um zu gewinnen.»