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Das neue Verwaltungsgebäude Widmen kann projektiert werden. Der entsprechende Kredit von 150 000 Franken wurde von der Einwohnergemeindeversammlung genehmigt, genauso wie alle anderen Traktanden und das Budget 2017. An der Versammlung nahmen 135 von 4829 Stimmberechtigten teil.
Mit dem Projektierungskredit für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes Widmen, der nur sechs Gegenstimmen auf sich vereinigte, wird der Weg frei für die weitere Planung und die Erarbeitung des Baukredits, den der Gemeinderat im nächsten Jahr den Stimmberechtigten vorlegen will. Dieser straffe Zeitplan ist auch nötig, wie Gemeinderätin Christine Brun ausführte. Die drei Abteilungen, die jetzt im Bürotrakt des Spitals eingemietet sind, müssen bis Ende September 2019 ausziehen. Die Option Neubau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Bahnhofareal hat der Gemeinderat einerseits wegen höheren Baukosten und andererseits wegen einem frühestmöglichen Bezugstermin 2021/2022 verworfen. Ein aus der Versammlung stammender Vorschlag, einen Schulhausneubau im Dorf zu erstellen und die von der Schule Kloster besetzten Räumlichkeiten für die Verwaltung zu nutzen, kommt nicht infrage. Das Schulhaus im Dorf ist zwar in Planung, der Schulraum Kloster wird aber trotzdem benötigt, um die dezentrale Struktur der Murianer Schule beizubehalten.
Genauso unbestritten war die Genehmigung des Reglements Familienergänzende Kinderbetreuung. Damit werden in Muri keine neuen Betreuungsformen geschaffen, wie Gemeinderätin Yvonne Leuppi ausführte. Aber mit der Volksabstimmung im Juni über das Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung, das seit August 2016 in Kraft ist, wurde eine neue Basis geschaffen. Muri gibt für die familienergänzende Kinderbetreuung 17.90 Fr. pro Einwohner aus. Zum Vergleich: Bremgarten budgetiert dafür 29.40 Fr., Zofingen gut 47 Franken. Mit nur zwei Gegenstimmen fand die von Vizepräsidentin Milly Stöckli vorgestellte Teilrevision des Parkierungs- und Ersatzabgabenreglements die Genehmigung. Gutgeheissen wurden weiter die Teiländerung Bauzonenplan Hotel Ochsen und die Kreditabrechnung Heideggstrasse.
Keine komfortable Lage ortet Gemeindepräsident Hampi Budmiger in finanzieller Hinsicht: Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit fällt im Budget 2017 mit rund 1,8 Mio. Franken negativ aus. Zuzüglich dem Ergebnis aus der Finanzierung ergibt sich ein negatives operatives Ergebnis von rund 1,4 Mio. Franken. Der Steuerfuss soll trotzdem mit 109 Prozent unverändert bleiben. Dank einer Entnahme aus der Aufwertungsreserve ist das Gesamtergebnis schwarz.
Die Finanzkommission findet das Budget «nicht das Gelbe vom Ei», wie sich Präsidentin Maria Küng ausdrückte. Gemeinderat und Finanzkommission erhoffen sich eine gewisse Entlastung durch den neuen Finanzausgleich. Trotzdem rechnet die Finanzkommission damit, dass der Steuerfuss in den nächsten Jahren nicht zu halten sein wird, auch wegen der Entwicklung im Sozialbereich. Das Budget wurde einstimmig genehmigt.