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Die vier Kilometer lange Abwasser-Druckleitung müsste schon lange fertiggestellt sein. Die Dauernässe hat aber den Anschluss von Jonen und Ottenbach an die Kläranlage Kelleramt verzögert. Kürzlich lief die Bauerei an.
Im letzten Winter wollte man mit der Verlegung der schwarzen Rohre von Jonen zur Kläranlage Unterlunkhofen beginnen, im Frühling 2013 war die Vollendung geplant. Doch der Terminplan geriet zünftig durcheinander.
Weder im nasskalten Winter noch im nassen Frühling konnte man die Grabarbeiten und Rohrverlegungen anpacken.. Wegen der hohen Feuchtigkeit der Böden wären massive Schäden im Landwirtschaftsland angerichtet worden.
Daher konnte die Verlegung der Leitungsrohre erst im Juni beginnen. Im bodenschonenden Einpflügeverfahren werden nun die Entwässerungsrohre eineinhalb Meter tief in den Boden eingesetzt.
Dies abschnittsweise nach einem genauen neuen Terminplan, der zeitlich Rücksicht nimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Landwirte und Grundeigentümer.
Das etappenweise Vorgehen mit Einsatzpausen dazwischen beschleunigt den Einbau selbstverständlich nicht. «Halb so schlimm», sagte Jörg Benz vom bauleitenden Ingenieurbüro Hunziker Betatech, «die Fertigstellung ist durchaus absehbar.»
Falls keine weitere markante Nässeperiode folge, werde die Druckleitung Ende Oktober komplett gebaut sein.
Im Winter hatten auch die Erweiterungsarbeiten auf der Kläranlage Kelleramt in Unterlunkhofen kurzzeitig eingestellt werden müssen. Der eingehandelte Rückstand ist aber aufgeholt, die Arbeiten kommen planmässig voran.
Hier entsteht eine komplette zweite Reinigungsstrasse mit Rechen, Sandfang, Vorklärung, Biologie, Belebungsbecken und Nachklärung. Weil neu auch die Abwässer aus Jonen und Ottenbach gereinigt werden, wird die Anlage von 13 000 auf 21 000 Einwohnergleichwerte ausgebaut.
Auf dem Gelände der alten, ausgemusterten Kläranlage Jonen installiert man ein Pumpwerk, das die Abwässer aus Ottenbach und Jonen via Druckleitung zur Reinigung in die Kläranlage Kelleramt nach Unterlunkhofen befördert.
Laut Toni Burkart aus Unterlunkhofen, dem Präsidenten des Abwasserverbandes Kelleramt, wird die Verzögerung des Druckleitungsbaus kostenmässig kaum zu Buche schlagen. Die Gesamtkosten betragen alles in allem rund 12 Mio. Franken, sie werden von den beiden Gemeinden Jonen und Ottenbach bezahlt.
Der späte Druckleitungsbau hat auch keinen Einfluss auf die zeitliche Inbetriebnahme der Gesamtanlage. Ursprünglich war geplant, die erweiterte Anlage Ende 2013 zu eröffnen.
«Diesen Termin können wir einhalten, falls nicht noch eine böse Überraschung eintritt», betont Burkart. Er geht davon aus, dass die ausgebaute Kläranlage noch vor Weihnachten funktionstüchtig sein wird.