Wohlen
Der Verein für Kultur hat lange gekämpft und muss nun kapitulieren

Der Verein für Kultur in Wohlen sagt das Kulturfestival Dreiraumkultur Plus ab. Die Künstler möchten sie trotzdem unterstützen.

Nathalie Wolgensinger
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Anlässe vom Kulturverein gibt es in diesem Jahr keine.

Anlässe vom Kulturverein gibt es in diesem Jahr keine.

zvg

«Wir haben alles darangesetzt, dass wir die Konzerte durchführen können. Doch nun müssen wir kapitulieren», stellt Jonas Arnet, Präsident des Wohler Vereins für Kultur, ernüchtert fest. Seit zwölf Jahren findet das zwei Tage dauernde Kulturfestival in der Kulturbeiz Chappelehof, der Plattform, dem Sternensaal und dem Piccadilly Pub statt. Auch dieses Jahr wollte man dem Publikum mit sechs Bands und einigen DJs ein abwechslungsreiches Programm bieten.

Das Festival gibt jeweils verschiedenen jungen und aufstrebenden Bands aus der ganzen Schweiz die Gelegenheit, sich einem grösseren Publikum zu präsentieren. Und das Publikum wiederum kann an diesem zweitägigen Anlass musikalische Perlen geniessen und einen Streifzug durch die Wohler Kulturlokale machen.

Künstler sollen ihre Gage trotz Ausfall erhalten

Doch diesem Vorhaben hat Corona nun ebenfalls einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Nachdem die neuen Vorgaben bekannt wurden, stand für uns fest, dass wir das Festival nicht durchführen können», bedauert Arnet. Das ist nicht nur für die Künstler bedauerlich, sondern auch für den Verein. Bereits im März musste dieser die erste Veranstaltung absagen. Damals sollte die neue Konzertreihe Musig im Pavillon ein erstes Mal starten. Und auch das Open Air Stoppelfäld, das im August ebenfalls zum ersten Mal hätte steigen sollen, musste abgesagt werden.

Doch davon lassen sich die Vorstandsmitglieder nicht unterkriegen, sie sind zuversichtlich, dass sie die Veranstaltungen im nächsten Jahr alle durchführen können. Das gilt auch für Dreiraumkultur Plus. Und weil sie um die prekäre Lage vieler Künstler wissen, versuchen sie jetzt, einige der Gagen dennoch auszubezahlen. «Ich habe im Frühling mitbekommen, dass der Sternensaal das so machte. Ich fand die Idee super», erzählt Arnet.

Der Verein hat bereits vor einiger Zeit Stiftungen um Beiträge für das Festival angefragt. «Nun fragen wir die Stiftungen an, ob sie das Geld dennoch ausbezahlen, damit wir den Künstlern und all jenen, die schon Ausgaben tätigen mussten, etwas ausbezahlen können», erzählt Arnet.