Der Berner Trachtenchor hat mit stimmigen Liedern überzeugt und die Zuhörer tanzend und im Lustspiel «Dänkbar ungünstig» in gute Laune versetzt.
Was war denn hier los? Im Casino Bremgarten tanzten nicht nur die Sängerinnen und Sänger des Trachtenchors auf der Bühne, sondern auch das Publikum im Saal. «Fuss rauf und runter, Arme strecken und Hüfte kreisen», lautete die ermunternde Aufforderung am Jahresanlass des Berner Trachtenchors Bremgarten.
In einer neuen Interpretation des bekannten Volkslieds «Gang rüef de Brune» bewegten sich sieben Angehörige des Vereins tanzend und motivierten nach einer Zugabe mitten in der Vorführung die Zuschauer zum Mitmachen. Diese Einlage löste gute Stimmung, ja Fröhlichkeit aus und bewies: Der Berner Trachtenverein Bremgarten hat Sinn für Humor und nimmt sich selber nicht allzu ernst.
Wer sich über sich selber lustig macht, darf das auch über andere tun. So trug Vereinsdirigentin Vreni Suter spontan ein Gedicht über die Nationalbank und den aufgegebenen Euro-Mindestkurs vor. Und der in Rudolfstetten wohnende Vereinspräsident Robert Füglistaller witzelte: «Unsere Tombolalose sind knapp bemessen, und trotz Turbulenzen an der Börse haben wir den Lospreis nicht erhöht.»
Der Berner Trachtenchor Bremgarten war vor über 80 Jahren, genauer anno 1932, von Heimatbernern gegründet worden. Mit Bern habe der Verein nicht mehr sehr viel am Hut, «obschon noch viele Mitglieder ursprünglich aus dem Kanton Bern stammen», erläuterte Präsident Robert Füglistaller. Im Verein mit den zurzeit 30 Mitgliedern seien alle willkommen, die Freude am volkstümlichen Gesang hätten und die Geselligkeit schätzten.
Die humorvolle Schiene zog sich über den ganzen Abend hin. Auf den stimmungsvollen Gesangsteil folgte das Lustspiel «Dänkbar ungünstig». Im Theaterstück ging es um die Witwe Erna, gespielt von Lydia Schärer, die nach dem Tod ihres Mannes in einer eigenen Welt lebte und auch dessen 66. Geburtstag feierte. Just an diesem Tag erschien ein Versicherungsvertreter und wollte einen Betrag von 500 000 Franken an ihren Mann auszahlen. Aber eben nur persönlich, von Mann zu Mann. Woher also schnell einen noch präsentablen lebenden Mann nehmen? Kurzerhand wurde der Nachbar Willi verpflichtet. Als dann auch noch plötzlich der totgeglaubte Vater auftauchte, war das Chaos perfekt.
Der Trachtenabend sorgte für eine betont friedliche und fröhliche Stimmung im Casino. Ein wohltuender Abend, ein Kontrastprogramm zum hektischen Alltag und dem tristen Weltgeschehen der letzten Tage und Wochen. Am Mittwoch, 17. Januar, sowie Samstag, 24. Januar, um 20 Uhr wird der Anlass im Casino Bremgarten wiederholt.