Die Optimierung des Knotens Bibenlos in Bremgarten ist Bestandteil des Agglomerationsprogramms Aargau-Ost dritter Generation.
Der neue, rund sieben Mio. Franken teure Doppelkreisel an der westlichen Einfahrt der Umfahrung Bremgarten wird im Laufe dieses Jahres fertig. Am Donnerstagmorgen wurde er mit den Bremgarter Stadtmusikanten und dem Bremgarter Leu geschmückt. Wenige Stunden später wurde an der Vorstandssitzung des Repla MRK (Regionalplanungsverband Mutschellen-Reusstal-Kelleramt) über den geplanten nächsten Kreisel gesprochen.
Es geht um die Sanierung des Knotens Bibenlos an der östlichen Einfahrt der Umfahrung Bremgarten. Die Situation an dieser Stelle ist sehr komplex, weil gleich mehrere Strassen zusammenkommen und es auch mehrere Lichtsignalanlagen gibt. Da ist die Einmündung auf die Mutschellenstrasse und die Umfahrung. Und da sind weiter die Einmündung der Badenerstrasse sowie jene der Zufikerstrasse mit dem Bahnübergang über die Gleise der Bremgarten-Dietikon-Bahn.
Staus sind an diesem Knoten fast alltäglich, was bei der stetig wachsenden Verkehrsbelastung in der Region kaum erstaunt. Auf der Umfahrung Bremgarten sind mittlerweile im Schnitt pro Tag rund 35'000 Fahrzeuge unterwegs. Zu einem Problem geworden ist der Knoten Bibenlos nicht nur für den motorisierten Individualverkehr, die Staus behindern vor allem auch verschiedene Buslinien, die hier durchführen. Die Fahrplanstabilität kann wegen der zeitweisen Überlastung nicht mehr immer gewährleistet werden.
Jetzt wird gehandelt: «Wir überprüfen die Gesamtsituation von der Mutschellenstrasse bis hinunter zur Einmündung der Zufikerstrasse», bestätigt Marius Büttiker, Sektionsleiter Strassen 2 in der Abteilung Tiefbau im Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Es gehe darum, das Verkehrssystem im Bereich Bibenlos insgesamt zu optimieren. Das für alle Verkehrsteilnehmer und sowohl bezüglich Verkehrskapazität wie Verkehrssicherheit.
Kommt schon bald der nächste Kreisel in Bremgarten? «Das ist durchaus möglich. Es kann aber auch sein, dass wir eine andere Lösung finden, um die Situation zu optimieren», erklärt Marius Büttiker weiter. Ebenfalls noch offen sind der Zeitplan und Kosten. Dazu, erklärt der Sektionsleiter weiter, seien zurzeit noch keinerlei Aussagen möglich: «Wir stehen erst am Anfang der Projektierung.»
Das Projekt Bibenlos ist Bestandteil des Agglomerationsprogramms Aargau-Ost 3. Generation (AP), welches vom Aargauer Regierungsrat im November 2016 verabschiedet wurde. Der Bund vergibt alle vier Jahre Mittel für die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung in den Kantonen. Projekte dafür geben die Kantone mit den Agglomerationsprogrammen ein, welche zusammen mit den Regionalplanungsverbänden (Repla) erarbeitet werden. An Vorhaben, welche der Bund in dieses Strukturprogramm aufgenommen hat, entrichtet er Beiträge im Umfang von 20 bis 40%.
Wie Regionalplaner Beat Suter an der Repla-Vorstandssitzung erläuterte, sind im AP 3. Generation Projekte im Umfang von rund 22 Mio. Franken aus der Region enthalten. «Im Idealfall liegen da Bundesbeiträge von 4 bis 8 Mio. Franken drin», sagte er. Das AP 3. Generation ist beim Bund erst in Prüfung und somit noch offen, für welche Projekte letztlich Gelder in die Region fliessen.
Eingegeben worden sind neben dem Knoten Bibenlos – unter anderem – ein Rad- und Gehweg entlang der Kantonsstrasse Remetschwil–Widen, die Schliessung der Radweglücke zwischen Bremgarten und Hermetschwil sowie der Ausbau der Zugerstrasse Zufikon innerorts. Letzterer dürfte kaum so rasch in Angriff genommen werden, wie der Zufiker Gemeindeammann Christian Baumann an der Versammlung ausführte. Wegen der hohen Investitionen – die Gemeinde müsste 5 Mio. an die auf 7,1 Mio. veranschlagten Gesamtkosten beisteuern – strebe man eine Verschiebung an. Damit könnte die Finanzplanung für die nächsten Jahre massiv entlastet werden.