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Der Geschäftsführer Pascal Gregor will sich nach beinahe zwei Jahrzehnten bei der Integra nun beruflich neu orientieren.
Pascal Gregor, Geschäftsführer der Integra, Stiftung für Behinderte im Freiamt, ist beliebt. Und er wird geliebt. Für die meisten der 300 Menschen mit körperlicher, geistiger oder psychischer Behinderung, die von der Institution in Wohlen betreut werden, repräsentiert er das Gute in ihrem Leben – den Arbeits- oder Ausbildungsplatz, die Geborgenheit in der Wohngruppe. Für sie ist Pascal Gregor Mister Integra. Die Person, die es ihnen ermöglicht, trotz Handicap ein respektiertes Mitglied unserer Gesellschaft zu sein.
Nicht nur die behinderten Menschen in der Integra – man nennt sie modern Klienten – nehmen die Nachricht, dass ihr Kapitän von Bord geht, mit grossem Bedauern zur Kenntnis. Das tun alle, welche die positive Entwicklung dieser für das Freiamt bedeutenden Einrichtung in den letzten zwei Jahrzehnten verfolgt haben.
Der 54-jährige Pascal Gregor hat sich entschlossen, sich neu zu orientieren. Er wird als Direktor die operative Leitung der Stiftung Diakonat Bethesda übernehmen. Die Stiftung Diakonat Bethesda engagiert sich mit verschiedenen Einrichtungen in der Deutschschweiz im Bereich der Akut- und Langzeitpflege.
Es ist davon auszugehen, dass sich auch Pascal Gregor selber ein paar Tränen aus den Augen wischen muss, wenn er zum letzten Mal als Geschäftsführer das erst vor einem halben Jahr bezogene neue Gebäude an der Allmendstrasse verlässt. «Ja, sagt er. Der Abschied fällt mir nicht leicht. In die Integra habe ich viel Herzblut gesteckt, aber auch viel zurückbekommen.»
Doch für ihn sei jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang gekommen: «Mit dem Bezug des Neubaus im Frühling ist ein Grossprojekt abgeschlossen, auf das wir über Jahre hingearbeitet haben. Die Institution ist bestens aufgestellt und alles läuft rund, auch das neue öffentliche Restaurant Hans+Heidi. Ich kann also mit ruhigem Gewissen gehen.»
Mit 54 Jahren, sagt Gregor, habe er sich die Frage stellen müssen: Bleibe ich bis zur Pension in der Integra oder wage ich noch einen Neuanfang? Er habe sich umgeschaut und eine Herausforderung gefunden, der er sich stellen wolle.
Pascal Gregor ist ausgebildeter Heilpädagoge und hat später auch eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung abgeschlossen. In der Integra hat er 1998 als Bereichsleiter Wohnen angefangen und drei Jahre später als Nachfolger von Benedikt Stalder die Leitung übernommen. Seither ist viel passiert.
Vor 15 Jahren betreute die Integra 150 Klienten, der Personalbestand betrug rund 70 Personen. Heute bietet das Unternehmen über 300 geschützte Arbeitsplätze und 67 Wohnplätze an. 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich 131 Vollzeitstellen. Wo lagen die Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Geschäftsführer?
Schon 1998 platzte die Integra aus allen Nähten. Die Institution war 1986 für 100 Klienten konzipiert worden. Schon 2001 waren es 150 und die Nachfrage stieg weiter an. Es ging in den ersten Jahren also vor allem darum, mit Um- und Ausbauten sowie anderen Konzepten genügend Raum zu schaffen», blickt Gregor zurück.
Schon damals sei ein Neubau im Gespräch gewesen und man habe über die Jahre verschiedenste Varianten geprüft, bis dann die richtige Lösung mit dem jetzt realisierten Neubauprojekt gefunden worden sei.
Neben konzeptionellen und organisatorischen Aufgaben sah Pascal Gregor seinen Hauptauftrag immer auch darin, die Integra nach innen und nach aussen richtig zu positionieren. Mit grossen Engagement hat er zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb der Institution eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung geschaffen und gefördert, ohne dabei die finanziellen Aspekte des Unternehmens ausser Acht zu lassen.
Daneben ist es der Integra unter seiner Leitung auch gelungen, mit verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen die Bedeutung und Bekanntheit der Organisation im Freiamt zu festigen. Nicht zuletzt seinem grossen Engagement und jenem seiner Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass das Verständnis für die behinderten Mitmenschen und ihre Anliegen in der Region in den letzten Jahren spürbar gewachsen ist.
Pascal Gregor sagt denn auch: «Wie schon der Name sagt, ist die Integration der behinderten Menschen in die Gesellschaft für uns ein immerwährender und wichtiger Auftrag. Dass wir dazu einen wichtigen Beitrag haben leisten können, erachte ich als meinen grössten Erfolg in meiner Zeit als Geschäftsführer.»