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Das Haus Morgenstern in Widen wird mit dem Neubau «Oase» erweitert – dazu gibt's einen neuen Tiergarten.
Eier einsammeln, den Ententeich säubern oder das Gehege der Kaninchen und Meerschweinchen ausmisten. Das sind nur einige der Aufgaben, die von der Landwirtschaftsgruppe vom Haus Morgenstern, einem Wohnheim für mehrfachbehinderte Menschen, täglich mit viel Freude geleistet werden. «Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ist das eine wertvolle und wichtige Aufgabe», erklärt der Gesamtleiter des Heims, Hansruedi Luginbühl.
Momentan sind sie jedoch daran, eigene Produkte aus Holz zu erschaffen oder den anderen Arbeitsgruppen im Haus zu helfen. Denn Tiere leben seit einiger Zeit keine mehr in der Institution auf dem Hasenberg. «Damit wir unsere neuen Wohnräumlichkeiten ‹Oase› ermöglichen konnten, mussten die Tiergehege weichen», erklärt Luginbühl. Jetzt, da die Arbeiten des neuen Gebäudes im Endspurt stehen, soll dahinter, gleich neben dem Müllerhäuschen, ein neuer Tiergarten entstehen.
Das Einholen der Bewilligung ist bereits abgehakt – fehlt nur noch das Geld. 320'000 Franken kostet der neue Tierpark insgesamt. Dieser soll eine grosse Auffahrtsrampe, Volieren, einen Pflanzenpfad und vor allem viel Auslauf für die neuen Tiere beherbergen. «Wir wollen rund 200'000 Franken davon über Fundraising einnehmen. Für die Differenz wird unser Gönnerverein aufkommen», berichtet Luginbühl. Er ist zuversichtlich, dass das Geld zusammenkommt und die Bauarbeiten wie geplant Mitte August starten können. Aufgrund der versendeten Spenderbriefe wurde bereits ein Betrag zwischen 20'000 und 30'000 Franken von Privatpersonen und Firmen gespendet.
Obwohl der kleine Park bereits im kommenden November fertig sein soll, ziehen seine Bewohner aber erst im nächsten Frühjahr ein. Für die Kaninchen, Enten, Meerschweinchen, Schafe, Zier- und Legehühner werden noch einmal rund 10'000 Franken benötigt.
Selbstverständlich werde der Tierpark, in dem es auch einen Streichelzoo mit Ziegen geben wird, für die Öffentlichkeit zugänglich sein, wie Luginbühl bestätigt. Somit ist er neben dem öffentlichen Spielplatz und der Cafeteria eine Erweiterung der Begegnungsstätten zwischen Menschen mit einer Behinderung und Kindern mit ihren Eltern. Wichtig sei, dass die Bewohner trotzdem einen Rückzugsort haben.
Die neue Oase, die mit ihren 24 Einzelzimmern für 13 der Bewohner einen Auszug aus einem Doppelzimmer bedeuten – «immer einen WG-Partner zu haben, kann manchmal ganz schön anstrengend sein» –, wird mit einem Fest für die Bevölkerung eingeweiht. Am Samstag, 18. August, gibt es auf dem Hasenberg einen Spielparcours für die Kinder, ein Konzert von Linard Bardill, eine Festwirtschaft und Führungen zur Besichtigung des Neubaus, wie sie am Tag zuvor schon für geladene Gäste stattfinden werden.