Tägerig
Das Eisfeld auf dem Pausenplatz – dank dem tiefgefrorenen Boden

Ausgerechnet zum Sportferienbeginn tauen Schnee und Eis – trotzdem konnten die Kinder den Winter geniessen.

Nora Güdemann
Drucken
Die Eisbahn auf dem Schulhausplatz Tägerig war für die Schüler der Höhepunkt der Znüni- und Mittagspausen.

Die Eisbahn auf dem Schulhausplatz Tägerig war für die Schüler der Höhepunkt der Znüni- und Mittagspausen.

zvg

Kaum haben die Freiämter Kinder Schulferien, schneit es nicht mehr, sondern dicke Regentropfen fallen vom Himmel. Die Schüler aus Tägerig hatten besonders Spass an den eisigen Temperaturen, doch jetzt schmilzt ihnen das beste vor der Nase weg: die Natureisbahn direkt vor dem Schulhaus.

Für zwei Wochen war das Feld, auf dem sonst Fussball und Basketball gespielt wird, der Höhepunkt der Znüni- und Mittagspausen. Jetzt, pünktlich zum Ferienbeginn, ist aber nur noch der graue Asphalt übrig – wie fast überall im Freiamt.

Frostige Bedingungen

Andres Rippstein ist Hauswart bei der Primarschule in Tägerig und konnte das 1118 m2 grosse Asphaltfeld dieses Jahr zur Eisbahn umfunktionieren. «Seit mehr als fünf Jahren war es nicht mehr möglich, den Platz in eine Eisfläche zu verwandeln», erzählt er. Diesen Januar seien die Bedingungen jedoch perfekt gewesen: «Es herrschten durchgehend Temperaturen zwischen –8 und –3 Grad, und die Sonne schien auch nie.»

Rippstein räumte zuerst den Schnee vom Platz und bespritzte diesen dann, jeden Tag aufs neue mit Wasser. «Der Boden war fast 40 cm tief gefroren, für die Instandhaltung der Eisbahn genau richtig.» Doch der Bodenfrost bringt auch Nachteile mit sich: Laut Rippstein sei es häufig zu Rohrbrüchen im Dorf gekommen.

Extra Schlittschuhe gekauft

Der Hauswart hat als Kind selbst die Primarschule Tägerig besucht. Während seiner Schulzeit wurde der Asphaltplatz zweimal zur Eisbahn: «Für uns war es jedes Mal ein Highlight.» Auch heute haben die Schüler viel Spass an der kurzfristigen Umgestaltung des Pausenplatzes: «Die Kinder haben ihren Eltern von der Eisbahn erzählt, einige konnten es nicht glauben und sind selbst gekommen, um sich davon zu überzeugen.»

Auch nach Schulende wurden auf dem Feld Eishockey gespielt oder Pirouetten geübt.

Auch nach Schulende wurden auf dem Feld Eishockey gespielt oder Pirouetten geübt.

zvg

Manche hätten ihren Kindern extra Schlittschuhe gekauft. «Auch im Sportunterricht sind die Klassen auf die Eisbahn, haben Eishockey gespielt oder sich im Eiskunstlauf probiert.» Rippstein hat nicht nur für die Primarschule ein Eisfeld gemacht: «Auf meinem Garagendach können meine Kinder auf 16 m2 Eis rutschen», erzählt er lachend.

Wochenlang lag Schnee, zwar eine dünne Schicht, aber gerade ausreichend zum Schlitteln und Eislaufen. Doch laut Meteo News wird der Februar nun ein milder Monat mit Temperaturen zwischen 5 und 6 Grad.

Schneien wird es in den nächsten Wochen im Flachland wohl kaum. «Leider veranstaltet die Schule Tägerig kein Skilager», so Rippstein. Einige Kinder werden ihre Sportferien also im Grünen verbringen.