Bremgarten
Cheerleaderin Jasmine tanzt im Sand, im Schnee und mit dem Motorrad

Jasmine Ferlin ist Cheerleaderin bei den Eurodancers, die an der Schweizermeisterschaft den 1. und 2. Platz belegten. Die Aargauer Zeitung hat die Bremgarterin bei einem ihrer schweisstreibenden Trainings begleitet.

Dominic Kobelt
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Neben dem Cheerleading gibt es nämlich auch noch das Cheerdance (siehe Box ganz unten). Dabei wird «nur» getanzt, die Anfeuerungsrufe fallen weg, genauso wie die Pyramiden und die Überschläge. Das macht das Ganze nicht weniger anstrengend. Die Eurodancers, bei denen Ferlin mittanzt, trainieren zwei bis drei Mal pro Woche, hinzu kommt individuelles Konditionstraining.

Der Aufwand scheint sich zu lohnen: An den Schweizermeisterschaften stellten die Eurodancers gleich zwei Teams. Das Team von Ferlin holte Silber und musste sich nur von der hauseigenen Konkurrenz geschlagen geben. Für Kenner ist das Resultat nicht überraschend. Seit sechs Jahren verteidigen die Eurodancers ihren Schweizermeistertitel, an der Europameisterschaft belegten sie den zweiten Platz.

Jasmine Ferlin (Mitte) macht Cheardance bei den Eurodancers
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Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers
Jasmine Ferlin macht Cheardance bei den Eurodancers

Jasmine Ferlin (Mitte) macht Cheardance bei den Eurodancers

Dominic Kobelt

Jasmine Ferlin ist vor allem von den Auftritten an Sportanlässen begeistert: «An der Swissmoto machten wir eine Choreografie mit den Fahrern zusammen. Wir durften auf den Motorrädern mitfahren, und während wir tanzten fuhren sie um uns herum – es war eindrücklich.»

Die jungen Frauen tanzen auch auf Sand und Schnee: Auf der Beach Soccer Tour und bei Sportanlässen wie dem Skiweltcup St. Moritz geben Jasmine und die Eurodancers ihre Choreografien regelmässig zum Besten. Als Nächstes treten sie an einem Showmatch mit Steffi Graf auf. «Ich freue mich, an einem Tennismatch hatte ich bis jetzt noch nie einen Auftritt», sagt die Tänzerin. Durch das Cheerdance habe sie Einblicke in viele Sportarten erhalten, erzählt Ferlin.

Um bei den Eurodancers mitzumachen, braucht es Tanzerfahrung, vorzugsweise in Jazz oder Ballett. Ferlin hat ihre Erfahrungen in Hip-Hop und Modern Dance gesammelt.

Das Training ist anspruchsvoll, nur schon das Aufwärmen und Dehnen sieht anstrengend aus. Dann ruft Trainerin Flora Maurer «fünf, sechs, sieben, acht» und die Mädchen beginnen zu tanzen. «Die Hand nicht so weit nach hinten. Gesichter!» Maurer ist nicht zufrieden, nochmals von vorne.

«Das Lernen der Choreografien braucht Zeit und Motivation, man muss sie im Schlaf können», sagt Ferlin, die von klein auf tanzt. Nicht nur die Bewegungen, auch das Lächeln und das Gesamtbild seien entscheidend. «Zu Beginn eines Tanzes bin ich etwas nervös. Dann spüre ich aber nur noch Freude und Power.» Diese Power sieht man der Bremgarterin an, die es schafft, im Spagat durch die Luft zu fliegen und dabei zu lächeln.

Cheerleading und Cheerdance

Cheerleading (von engl.: cheer «Beifall» und to lead «führen», also sinngemäss «das Publikum zum Beifall führen») ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht. Typische Sportarten, bei denen Cheerleader auftreten, sind American Football und Basketball. Doch auch im Fussball, Handball und im Eishockey wächst die Zahl der Cheerleadergruppen (Squads). Inzwischen werden Cheerleader auch in anderen Sportarten immer häufiger gesehen. Darüber hinaus kann Cheerleading auch als selbstständiger Wettkampfsport betrieben werden.
Die Sportart Cheerdance hat sich aus dem Cheerleading entwickelt. Cheerdance ist eine Kategorie in der Sportart Cheerleading. Zu den Darbietungen bei Meisterschaften zählen Jumps, High Kicks, Motions, Pirouetten und Spagate. Hierbei wird getanzt. Es wird nicht gestuntet (Pyramiden gebaut), getumbelt (Handstände, Überschläge, Flick flacks, etc.) oder gecheert/gechantet (Anfeuerungsrufe).