Buttwil
«Ich wollte möglichst schnell gewinnen»: Guggibad-Triumph für erkrankten Joel Strebel

Volksfest trotz Regenschauern und Freiämter Dominanz: Rund 800 Zuschauer säumten die drei Sägemehlplätze ob Buttwil.

Wolfgang Rytz
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Schnelle Entscheidung im Schlussgang: Joel Strebel (oben) zwingt seinen Freiämter Klubkollgen Andreas Döbeli schon mit dem ersten Angriff in die Unterlage und drückt ihn danach auf den Rücken.

Schnelle Entscheidung im Schlussgang: Joel Strebel (oben) zwingt seinen Freiämter Klubkollgen Andreas Döbeli schon mit dem ersten Angriff in die Unterlage und drückt ihn danach auf den Rücken.

Wolfgang Rytz

Der 25-jährige Aristauer Joel Strebel hat den 59. Guggibad-Schwinget ob Buttwil gewonnen. Trotz einer starken Erkältung bezwang er im Schlussgang in einem «Eidgenossenduell» seinen Freiämter Klubkollegen Andreas Döbeli schon nach 68 Sekunden.

Die Zuschauer, die dem kühlen und regnerischen Wetter trotzten, hatten sich auf eine spannende Endausmarchung gefreut. Doch Strebel nützte einen Stellungsfehler von Döbeli beim ersten Zusammengreifen. Dieser versuchte den erwarteten Kurzangriff des Aristauers zu parieren, knickte aber ein und musste sich überstossen lassen. Zwar wehrte sich der Sarmenstorfer in der Unterlage hartnäckig, aber seine Lage war aussichtslos. Nach 68 Sekunden lag er geschlagen auf dem Rücken.

Für Tagessieg gibts das 14-monatige Braunviehrind Farola

Der Siegerpreis, das 14-monatige Braunviehrind Farola vom Kallerer Badhof, ging an den eidgenössischen Kranzschwinger aus dem Reusstal. «Weil ich angeschlagen war, wollte ich möglich schnell gewinnen», schilderte Strebel danach seine Taktik. Es ist dies nach 2018 sein zweiter Guggibad-Sieg.

Obwohl die Freiämter Schwinger bei der zweitägigen Aufbauarbeit für den Festplatz beim Gasthof Guggibad mithalfen, hatten die 16 Athleten am Wettkampftag noch genügend Kräfte, das Heimfest nach Belieben zu dominieren.

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Noch der stärkste Widersacher war der Leader des Schwingklubs Aarau, Tobias Widmer. Drei Jahre nach einem Kreuzbandriss gab er ein gelungenes Comeback. Wegen «Gestellten» gegen die Sarmenstorfer Gebrüder Andreas und Lukas Döbeli verfehlte er jedoch den Schlussgang. Der nominell beste Herausforderer, der Baselbieter Roger Erb, sah sich schon im ersten Gang von Joel Strebel mit Kurz/Kreuzgriff zurückgebunden.

Guggibad-Sieger Joel Strebel lässt sich auf den Schultern der Gebrüder Andreas und Lukas Döbeli (rechts) feiern.

Guggibad-Sieger Joel Strebel lässt sich auf den Schultern der Gebrüder Andreas und Lukas Döbeli (rechts) feiern.

Wolfgang Rytz

Nach sechs Gängen widerspiegelte die Rangliste die Überlegenheit der Freiämter Gastgeber. Hinter Tagessieger Strebel folgten die Gebrüder Döbeli auf den nächsten zwei Plätzen. Trotz einer abschliessenden Niederlage erreichte der Sarmenstorfer Nichtkranzer Pascal Joho Rang 6b vor dem Tennwiler Kevin Stadler auf Platz 7b.

Präsident freut sich über gelungenen Anlass

Rund 800 Zuschauer säumten die drei Sägemehlplätze. Nach der Jodlermesse zum Auftakt mit dem Jodelklub Echo vom Hasenberg und dem Alphornduo Felsenegg massen sich die 71 angetretenen Schwinger vorerst im Trockenen. So gestaltete sich der Hosenlupf mit bodenständigen Klängen der Jodler trotz kühlem Wind als traditionelles Volksfest. Als jedoch starker Regen einsetzte, füllte sich das geheizte Festzelt vollends.

Auch in diesem Jahr umrahmen volkstümliche Klänge den Guggibad-Schwinget: Im Bild der Jodelklub Echo vom Hasenberg während des Kräftemessens der Schwinger.
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Der Sarmenstorfer Kranzschwinger Philip Joho (links) bearbeitet den Solothurner Klemens Stegmüller, den er aber nicht auf den Rücken zwingen kann.
Joel Strebel erhält für den Tagessieg am 59. Guggibad-Schwinget das 14-monatige Braunviehrind «Farola».
Die beiden starken Kranzschwinger Lukas Döbeli (links) und Tobias Widmer neutralisieren sich und verfehlen durch den «Gestellten» die Teilnahme am Schlussgang.

Auch in diesem Jahr umrahmen volkstümliche Klänge den Guggibad-Schwinget: Im Bild der Jodelklub Echo vom Hasenberg während des Kräftemessens der Schwinger.

Wolfgang Rytz

Schwinger und Kampfrichter kamen aber weiterhin ihrer Aufgabe nach bis zu vollendetem Pensum nach sechs Gängen. Immerhin fanden die entscheidenden Gänge um die besten Preise aus dem Gabentempel mit einem Wert von über 20'000 Franken wieder bei trockeneren Verhältnissen statt.

Der Präsident des Schwingklubs Freiamt, Andreas Ender, der nach der Saison sein Amt weitergibt, freute sich am Ende über einen gelungenen 59. Guggibad-Schwinget. «Trotz etwas Regen können wir nach zwei Festabsagen in Folge Corona zufrieden sein; der Freiämter Sieg krönt natürlich unseren Anlass.»