Das Bundesamt für Justiz zeichnet die professionelle Arbeit im Kinderheim in Hermetschwil aus. Das Heim steht zudem in den Startlöchern einer Gesamtsanierung. Die Gesamtkosten betragen 6,6 Millionen Franken.
Das Bundesamt für Justiz (EJPD) verleiht dem Kinderheim St. Benedikt in Hermetschwil-Staffeln die eidgenössische Anerkennung.
Das EJPD hat die Qualität des Kinderheimes überprüft und für gut befunden. Das teilt Gesamtleiter Daniel Büchi im Jahresbericht 2012 mit.
In den Startlöchern steht das Heim auch mit der Gesamtsanierung des Schulhauses und der Turnhalle, die in Zukunft von einer Holzschnitzelheizung geheizt werden.
Am 12. Juni findet nach der Generalversammlung des Trägervereins der Spatenstich für die neue Heizzentrale statt. Der Verein rechnet für das anstehende Bauvorhaben mit Gesamtkosten von 6,6 Millionen Franken.
Kinder mit anderen Schwierigkeiten
Heimleiter Büchi stellt im Jahresbericht fest, dass sich die Zielklientel im Heim in den letzten Jahren stark verändert habe.
Die Kinder würden heute nicht mehr primär wegen Schwierigkeiten in der Schule eingewiesen. Eine grössere Rolle spielten soziale Indikationen, die sich oft in auffälligem Verhalten in der Schule manifestieren.
Ungenügende Schulleistungen seien demnach oft das Resultat von sozialen Problemen. Solche Kinder brauchen in der Betreuung zum Teil einen anderen Rahmen und andere Strukturen.
Der Schritt, die Betreuung auf 365 Tage im Jahr auszudehnen, sei deshalb nur logisch gewesen, stellt Büchi fest.
Langsam treten die Kinder, die durchgehend betreut werden müssen, in die vom EJPD anerkannten Wohngruppen im Heim ein.
Die Heimleitung habe das Ziel, diese sobald wie möglich wieder in die Herkunftssituation zu integrieren und aus dem Heim zu entlassen, erklärt Büchi.
Als Ergänzung zur Heimpädagogik arbeitet das Heim seit letztem Jahr mit einer Kinderpsychiaterin zusammen. Zudem konnte eine erfahrene Kunsttherapeutin ins Team aufgenommen werden.
Vereinspräsident Heinz Blatter stellt den Mitarbeitern ein hervorragendes Zeugnis aus. Sie betreuten die 35 Kinder und Jugendlichen mit hoher Fach- und Sozialkompetenz.
«Trotz allem kann das Heim den Kindern das Zuhause nicht ersetzen», betont Blatter.
Das Heim habe die Aufgabe, die ihm anvertrauten Kinder so zu fördern, dass sie nach der Zeit in Hermetschwil ihren eigenen Weg gehen können und wieder ein Zuhause finden.