Nach einem Jahr erzwungener Pause konnte an diesem Samstag in Bremgarten der Schlagerwahnsinn wieder um sich greifen. Die «Stubete Gäng» und Claudia Jung sorgten für Stimmung am Open Air an der Reuss.
Zunächst sind es die Plätze im Schatten, die sich bei der Gluthitze grösster Beliebtheit erfreuen. Doch auch dort ist die Stimmung der Schlagerfans bestens. Die Grafenberger aus Baden Württemberg verstehen es, mit Coverversionen der Hits von Abba oder Eros Ramazotti, gute Laune zu verbreiten.
Als Claudia Jung die Bühne betritt, gelingt es ihr schnell, die Zuschauer auch auf die Fläche vor der Bühne zu locken. «Kommt ruhig ein bisschen näher», ruft sie den Leuten zu. Bald schon wird im Takt ihrer Hits wie «Amore Amore» und «Je t’aime mon amour» mitgeschunkelt und getanzt. Das sei innerhalb nur einer Woche ihr zweiter Auftritt in der Schweiz. Die deutsche Schlagersängerin stellt fest: «Es ist schön, wieder hier zu sein.»
Freude am Schlagerwahnsinn haben definitiv auch die vielen Besucher. «Der Vorverkauf lief sehr gut», kann OK-Präsidentin Esther Lattmann mitteilen. «Dazu gibt es den direkten Kartenverkauf an der Kasse. Wir schätzen, es werden um die 2000 Besucher kommen.» Schade sei, dass die Schlagerrallye ausfallen müsse. Lattmann erklärt:
«Es wäre zu schwierig gewesen, die Schutzmassnahmen umzusetzen.»
Umso glücklicher sei das Team, dass der Schlagerwahnsinn überhaupt stattfinden könne. Sie betont: «Dafür geht auch ein grosser Dank an die Stadt Bremgarten.»
Der Eintritt sei nur mit einem gültigen Covid-Zertifikat möglich, dann könne ohne Maske gefeiert werden. «Mit von der Partie sind Claudia Jung, die ‹Stubete Gäng›, Victoria, Peter Wackel und als Umrahmung ‹Die Grafenberger›. Also ein tolles Programm, da ist sicher für jeden etwas dabei», berichtet die Präsidentin. Sie sei gespannt, ob trotz der ausgefallenen Rallye viele Schlagerfreunde verkleidet erscheinen würden.
Die vielfältigen Verkleidungen, oft im Stil der 1970er-Jahre, fallen auch der Schlagersängerin Claudia Jung sofort auf. Das sei schon toll, stellt sie fest. Nach einem schwierigen Coronajahr ist sie glücklich und dankbar, wieder auf einer Schlagerbühne stehen zu können: «Das ist schon etwas Besonderes, jetzt hier zu sein – ein wahres Gottesgeschenk.»
Es sei erst ihr zweiter Auftritt in diesem Jahr. «Das Wochenende zuvor war ich beim Schwingfest in Aarberg, auch dort war die Stimmung trotz des Regens prima.» Die Frage, worauf sich ihr Publikum am Schlagerwahnsinn besonders freuen dürfe, beantwortet sie lachend: «Auf mich.» Schmunzelnd fügt sie hinzu:
«Die Zuhörer werden meine grossen Erfolge aus gut 35 Jahren hören.»
Sie hoffe weiterhin auf gute Stimmung, die ja auch schon in der Garderobe nicht zu überhören sei.
Nach dem Auftritt sei eine Erkundung der Bremgarter Altstadt fest eingeplant. Schliesslich ist das ihr erster Besuch hier. «Der Weg von München hierher war schon sehenswert», so Jung. «Bis jetzt habe ich noch nicht viel vom Ort gesehen. Aber die Lage des Festivals direkt am Fluss ist einfach idyllisch. Ich freue mich auf Bremgarten.» Zu weiteren Terminen erzählt sie strahlend, dass sie nun zusammen mit Patrick Lindner eine Radiosendung habe: «Jeden Samstag von 15 Uhr bis 18 Uhr beim Sender Absolut Bella. Der müsste in der Schweiz über das Internet zu hören sein.»
Die gute Laune der Festivalbesucher ist weder zu überhören noch zu übersehen. Farbige Rüschenhemden, Petticoats und Schlaghosen in bunten Variationen unterstreichen dieses noch. Claudia, Bea, Urs und Hugo sind extra aus dem Kanton Schwyz angereist. «Wir sind nicht wegen bestimmten Künstlern hier», erzählt Urs, «in den letzten Monaten ist ja sehr viel ausgefallen, wir freuen uns jetzt sehr, dass wir am Schlagerwahnsinn dabei sein können.»