Bremgarten
Bremgarten stimmt über Unterflurcontainer ab – FDP und SVP sorgen sich um die älteren Anwohner

Die während den Sammlungen herumliegenden Kehrrichtsäcke sollen in Bremgarten der Vergangenheit angehören. So soll Ende Juni über Unterflurcontainer abgestimmt werden. Diese haben allerdings nicht nur Vorteile. Die FDP und die SVP sorgen sich um die älteren Anwohner der Unterstadt.

Fabio Vonarburg
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Im Bereich Himelrych ist einer der drei geplanten Standorte für unterirdische Container.

Im Bereich Himelrych ist einer der drei geplanten Standorte für unterirdische Container.

Marc Ribolla

Sie sind ein störendes Element in den idyllischen Gassen der Altstadt in Bremgarten. Die Kehrrichtsäcke, die jeweils vor den Sammlungen auf die Gassen gestellt werden. Geht es nach dem Stadtrat, gehört dieses Bild in der Unterstadt bald der Vergangenheit an.

Am 28. Juni können die Bremgarter über einen Kredit in der Höhe von 160000 Franken abstimmen, mit dem drei Unterflurcontainer in der Unterstadt gebaut würden (die AZ berichtete). Statt die Kehrrichtsäcke und die Grünabfälle vor die Türe zu stellen, müssten die Anwohner diesen in eine der drei Sammelstellen deponieren.

FDP und SVP sorgen sich um die älteren Anwohner

Die Idee stösst nicht überall auf Anklang. Sowohl die SVP wie die FDP empfehlen ein Nein. Der Nutzen sei nicht ersichtlich, schreibt die FDP Bremgarten. «Es werden keine Kosten eingespart und wie fest positiv sich das Altstadtbild verändert, ist auch unklar.» Im Gegensatz befürchtet die FDP eine massive Verschlechterung. Und zwar für die betroffenen Anwohner, die ihre Abfallsäcke zukünftig nicht mehr an der Strasse oder in Containern beim Haus deponieren könnten.

Uneinigkeit über den Ersatz der Wasserleitungen

Für 775000 Franken soll die Tiefbau-Infrastruktur in der Birrenbergstrasse und einem Teil der Wagenrainstrasse erneuert werden. Auch über dieses Anliegen können die Stimmberechtigten von Bremgarten am 28. Juni abstimmen. Die SP, CVP, GLP und Läbigs Bremgarten empfehlen ein Ja: «Wenn der Strassenbelag wegen der Erstellung des Anschlusses an das Fernwärmenetz sowieso aufgerissen und erneuert werden muss, so macht es Sinn, gleichzeitig auch die bereits in die Jahre gekommenen Wasserleitungen zu ersetzen», schreibt die CVP. Es könnten damit Kosten gespart und sichergestellt werden, «dass am Birrenberg nicht dereinst Zustände herrschen wie in der Unterstadt, als fast täglich mit neuen Wasserrohrbrüchen gerechnet werden musste». SVP und FDP stellen sich gegen die Vorlage. Es mache weder ökologisch noch ökonomisch Sinn, Wasserleitungen zu erneuern, die auch erst in 15 Jahren ersetzt werden könnten, schreibt die FDP. Und die SVP betont: «Besonders unter der aktuell kritischen Finanzlage muss die Stadt solch verfrühte Ausgaben weglassen.» (fvo)

«Besonders ältere und handicapierte Personen würden grosse Mühe haben, ihren Müll bis zu 150 Meter weit tragen zu müssen.» Die gleichen beiden Argumente führt auch die SVP Bremgarten an, hat aber noch eine weitere Befürchtung. Durch das Deponieren von Nicht-Gebührensäcken würden Ärger, Unordnung und Mehrkosten entstehen.

Anderer Meinung sind SP, GLP, Läbigs Bremgarte sowie die grosse Mehrheit der CVP. Sie empfehlen ein Ja. «In der Altstadt herrscht seit jeher das Problem, dass Kehrichtsäcke viel zu früh auf die Strasse gestellt werden, welche teilweise tagelang vor sich hin stinken», schreibt die SP Bremgarten. Die laufende Sanierung der Tiefbauinfrastruktur sei nun die Gelegenheit, dieses Problem zumindest mal im Bereich Unterstadt in den Griff zu kriegen.

Aufwertung des historischen Ortsbild der Unterstadt

Für Läbigs Bremgarten macht die Vorlage energetisch und sicherheitstechnisch Sinn. «An Stelle sich durch jede enge Gasse zu zwängen, müssen die Entsorgungslastwagen nur noch drei gut zugängliche Stellen in der Unterstadt anfahren.» Zudem könnten die Anwohner ihren Müll rund um die Uhr entsorgen.

Die CVP Bremgarten erhofft sich bei einem Ja eine Aufwertung des historischen und schützenswerten Ortsbild der Unterstadt, insbesondere des Kirchenbezirks. Eine Minderheit innerhalb der Partei hat jedoch wie FDP und SVP Bedenken in Bezug auf die mögliche Entsorgung von Fremdabfall in den Containern sowie den teilweise verlängernden Wege für die Anwohner.