Bremgarten
Ein Plus von 1,6 Millionen – auch Bremgarten erzielte 2021 ein unerwartet gutes Ergebnis

Die Stadt Bremgarten schliesst die Rechnung 2021 mit einem deutlichen Ertragsüberschuss statt des budgetierten Defizits ab. Dazu trugen vor allem höhere Steuereinnahmen bei.

Marc Ribolla
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Stadtammann Raymond Tellenbach und die neue Finanzverwalterin Mirjam Zedi präsentieren die Rechnung 2021 der Stadt Bremgarten.

Stadtammann Raymond Tellenbach und die neue Finanzverwalterin Mirjam Zedi präsentieren die Rechnung 2021 der Stadt Bremgarten.

Marc Ribolla

Die Prognosen fürs Bremgarter Budget 2021 waren vorsichtig pessimistisch. Kalkuliert wurde damals mit einem negativen Ergebnis von rund einer halben Million Franken. Nun zeigt sich, dass die Zahlen ganz anders aussehen. Zur Freude von Stadtammann Raymond Tellenbach und der neuen Finanzverwalterin Mirjam Zedi, die am Donnerstag einen sehr positiven Jahresabschluss 2021 präsentieren konnten.

Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Gesamtergebnis von rund 1,6 Millionen Franken Ertragsüberschuss ab. Also fast zwei Millionen Franken besser als budgetiert. Operativ schaute bei Ausgaben von rund 35,6 Millionen und Einnahmen von knapp 36,1 Millionen ein Plus von einer halben Million heraus. Zusammen mit der Entnahme aus der Aufwertungsreserve respektive dem Eigenkapital von einer Million ergibt sich der erwähnte Gesamtüberschuss.

Erstmals über 20 Millionen Steuereinnahmen bei natürlichen Personen

Tragende Pfeiler des unerwartet guten Bremgarter Abschlusses sind die höheren Steuereinnahmen. Die Mehreinnahmen betrugen bei den natürlichen Personen 1,9 Millionen und bei den juristischen Personen etwas mehr als eine Million. Tellenbach sagt dazu:

«Das Budget wurde im Sommer 2020 erstellt, als vieles noch vom ersten Coronalockdown geprägt war. Wir hielten uns bei der Planung an die Vorgaben des Kantons. Nun kam es aber anders.»

Er finde es sehr positiv, dass die Firmen trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich arbeiten konnten. Und ebenso: «Die höheren Steuereinnahmen sind erfreulicherweise nicht nur einzelnen Personen oder Firmen zuzuschreiben, sondern durchs Band allen Steuerzahlenden.» Bei den natürlichen Personen knackte Bremgarten mit 20,5 Millionen erstmals die Marke von 20 Millionen Franken.

Bremgarten erzielte 2021 einen Ertragsüberschuss von rund 1,6 Millionen Franken.

Bremgarten erzielte 2021 einen Ertragsüberschuss von rund 1,6 Millionen Franken.

Marc Ribolla

Schaut man sich einzelne Posten in der Rechnung genauer an, erkennt man einige Abweichungen vom Budget. Ein rund 450'000 Franken höheres Defizit verursachte das Schwimmbad. Tellenbach erläutert:

«Schuld daran sind das schlechte Wetter im Sommer, die Coronaeinschränkungen, aber auch technische Probleme bei der Wärmepumpe.»

Auch bei den Märkten fielen die Kosten um 90'000 Franken höher aus. Obwohl im vergangenen Jahr nicht alle stattfinden konnten, verursachten diejenigen, die durchgeführt wurden, höhere Ausgaben beim Personal und der Sicherheit. Wegen Coronavorschriften wie der Maskenpflicht.

Nettoschulden konnten leicht reduziert werden

Weniger Aufwand als erwartet verzeichnete die Stadt bei der materiellen Hilfe wie der Sozialhilfe. Rund 400'000 Franken betrug die Einsparung. Finanzverwalterin Zedi sagt: «Gewisse Posten weisen gegenüber dem Budget praktisch jedes Jahr Abweichungen auf. Zum Beispiel bei der Pflegefinanzierung. Diese ist abhängig von der Anzahl der Personen und deren Pflegestufe, die beide jährlich variieren können.»

Die Investitionssumme betrug letztes Jahr 2,3 Millionen. Sämtliche Investitionen wurden ganz selbstfinanziert. Mit dem dort erzielten Überschuss von 1,5 Millionen wurden die Nettoschulden weiter abgebaut. Sie belaufen sich nun noch auf 5,9 Millionen oder 691 Franken pro Kopf.

«Es ist ein guter Abschluss, der sehr willkommen ist, im Hinblick darauf, was in Zukunft noch ansteht an Investitionen», bilanziert Zedi. «Wir befinden uns in der Reihe vieler anderer Gemeinden, die höhere Steuereinnahmen verbuchen konnten und hoffen, dies bleibe so», sagt auch Tellenbach.

Ortsbürger erzielen besseren Abschluss als erwartet

Bei den Spezialfinanzierungen schloss die Wasserversorgung mit einem Plus von 100'000 Franken ab. Ein Minus gab es hingegen beim Abwasser (160'000 Franken) und bei der Abfallwirtschaft (78'000 Franken) zu verbuchen.

Die Rechnung der Ortsbürgergemeinde erzielte einen Ertragsüberschuss von rund 563'000 Franken. Das ist beinahe doppelt so viel wie budgetiert war (228'000 Franken).