Anfang Dezember kam es in Bettwil zu einem Unfall, der hohe Wellen im Dorf schlug: Ein Kind wurde auf dem Trottoir auf der Muristrasse von einer Autofahrerin angefahren und dabei verletzt. Eine Verkehrsberuhigung ist aber nicht so einfach realisierbar.
Die Muristrasse führt von Buttwil her nach Bettwil. Im Winter gefriert die Strasse schnell und wird zur eisigen Schlittelpartie für Autolenkende. Das wissen viele Einheimische, vielen anderen scheint dies nicht bewusst zu sein. Denn immer wieder unterschätzen Verkehrsteilnehmende dieses Risiko und geraten deshalb in gefährliche Situationen. Denn die Strasse ist von Buttwil her recht abschüssig, und wer bei eisigen Verhältnissen einmal ins Rutschen kommt, der bringt sein Auto kaum mehr unter Kontrolle.
Diese Tatsache wurde am 29. November einem Autofahrer zum Verhängnis, der von Buttwil in Richtung Bettwil unterwegs war. Vor dem Dorfeingang brach ihm das Heck auf der vereisten Strasse aus. Er prallte in ein entgegenkommendes Fahrzeug und schlitterte danach in einen Baum am Strassenrand. Der Fahrzeuglenker wurde verletzt und musste mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden.
Am 10. Dezember kam es erneut zu einem Unfall, der noch schwerwiegendere Folgen hatte. Eine Autolenkerin, die in Richtung Fahrwangen unterwegs war, kam ebenfalls ins Rutschen. Sie befand sich aber nicht vor dem Dorfeingang, sondern bereits auf der Höhe der ersten Häuser. Die Lenkerin konnte ihr Gefährt nicht mehr steuern. Sie fuhr geradewegs auf das Trottoir, wo sich eine Gruppe Kinder befand.
Ein 10-jähriges Kind konnte nicht mehr ausweichen. Es wurde vom Auto angefahren und verletzt. Eine Ambulanz brachte es ins Spital. Über die Verletzungen, die es erlitten hat, kann die Kantonspolizei keine weiteren Aussagen machen.
Die Verkehrsberuhigung auf der Muristrasse ist immer wieder Thema in der Gemeinde Bettwil, das bestätigt auch Gemeindeammann Peter Keusch. Er sagt aber: «Die Muristrasse ist eine Kantonsstrasse, da können wir als Gemeinde keinen Einfluss nehmen.»
Gemeinsam mit dem zuständigen Strassenmeister habe er erst kürzlich die betreffende Stelle besichtigt. Er kommentiert: «Zusätzlich zum Verkehrszeichen, das vor winterlichen Verhältnissen warnt, gibt es dort ein weiteres, das auf Eisglätte und die Kurve aufmerksam macht.» Eine zusätzliche verkehrsberuhigende Massnahmen müsste der Kanton anordnen. Die Strasse wird insbesondere frühmorgens und abends viel befahren, sie ist die schnellste Verbindung zwischen dem Seetal und dem Freiamt.
Renato Orsi, Chef der Regionalpolizei (Repol) Muri, war die Muristrasse bisher nicht als besonders gefährlich bekannt. Die Repol führe aber regelmässig Kontrollen mit dem Radargerät durch, bestätigt er. Um mit dem Lasergerät eine Geschwindigkeitskontrolle durchführen zu können, muss ein gerader Abschnitt mit einer gewissen Länge vorhanden sein. Ob der betreffende Streckenabschnitt einen solchen aufweist, muss er erst überprüfen.
Gemeindeammann Peter Keusch ist die Feststellung wichtig, dass besonders auch dieses steile Stück der Kantonsstrasse bei Schneefall und Glätte regelmässig vom Strassendienst vom Schnee befreit und gesalzen wird.
Schon vor einigen Jahren haben die Zuständigen von der Kantonalen Verwaltung "gebockt", als wir zwei Fussgängerstreifen beantragten. Immer wieder wurden Gründe gefunden die zur Ablehnung führten. Die Geduld des damaligen GR und einiger Einwohner führte schlussendlich zum Erfolg. Heute haben wir die zwei Fussgängerstreifen. Der GR muss weiterhin beantragen, bis das Ziel erreicht ist. Dass der Chef der Repol zuerst schauen muss, ob die Strecke für Radarmessungen geeignet ist, gibt mir zu denken und ist sicher keine Unterstützung für die gestellten Anträge.