Berikon/Rudolfstetten
Das Dach ist doppelt undicht: Kirche und Pfarrhaus sollen für 2,2 Millionen saniert werden

Gleich vier Gebäude der Katholischen Kirche am Mutschellen in Berikon und Rudolfstetten haben grossen Erneuerungsbedarf. Nun befindet eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung über einen Sanierungskredit über 2,2 Millionen Franken.

Marc Ribolla
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Bei der katholischen Kirche Christkönig in Rudolfstetten ist das Dach nicht mehr so dicht.

Bei der katholischen Kirche Christkönig in Rudolfstetten ist das Dach nicht mehr so dicht.

Marc Ribolla

So alt wie die Bibel sind die Bauten der Katholischen Kirche am Mutschellen noch nicht. Trotzdem sind sie teilweise in die Jahre gekommen und brauchen dringend eine Auffrischung. Das betrifft speziell die Kirche und das Pfarrhaus in Rudolfstetten sowie das Pfarreizentrum und die Kaplanei in Berikon.

Hapern tut es vor allem bei den Gebäudehüllen. Diese sollen nun umfassend saniert sowie weitere Arbeiten ausgeführt werden. Zu diesem Zweck legt die katholische Kirchenpflege den Stimmberechtigten am 21. Juni an einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung einen entsprechenden Baukredit vor.

Er beläuft sich auf insgesamt rund 2,2 Millionen Franken. Die Kreditgesamtsumme teilt sich auf die beiden Standorte Rudolfstetten (1,3 Mio. Franken) und Berikon (0,9 Mio. Franken) auf.

Türen und Fenster sind überall Problemkinder

Die vier Gebäude wurden im Vorfeld einer detaillierten Analyse unterzogen. Bei der Kirche Rudolfstetten seien beispielsweise die Fensterflügel der 57-jährigen Sakristei ohne Dichtungen völlig undicht. Gesamthaft sei die dortige Gebäudehülle energetisch klar ungenügend. Im Bericht heisst es weiter:

«Die bautechnische Situation beim Dachbereich in Bezug auf Wasserschadenanfälligkeit ist heikel. Im untersten Bereich vom Pultdach entstanden bei starkem Regenfall deutliche Wassereintritte in die Kirche.»

In der Gebäudehülle des Pfarrhauses weisen die Aussentüren und die Fenster die schlechtesten Werte auf. Teilweise drang bei Schlagregen auch hier nachweisbar Wasser ein.

Die katholische Kirche in Rudolfstetten: Die dortige Gebäudehülle sei energetisch klar ungenügend.

Die katholische Kirche in Rudolfstetten: Die dortige Gebäudehülle sei energetisch klar ungenügend.

Marc Ribolla

Am problematischsten sind beim Beriker Pfarreizentrum die Fenster inklusive der Türen und Gläser. Auch sie weisen schlechte Wärmedämmeigenschaften auf und sind aufgrund des Alters, rund 41-jährig, zu wenig dicht. Bei einzelnen Lukarnen gab es deshalb auch hier schon Wassereintritte, führt der Bericht der Kirchenpflege weiter aus.

Über die Beriker Kaplanei heisst es: «Die Obergeschoss-Deckenfläche zum Estrich und der Erdgeschossboden sind Schwachstellen, die sich mit finanziell vernünftigem Aufwand sanieren lassen.» Allgemein sanierungsfällig sind auch hier die Aussentüre und die Fenster.

Auch die Heizung soll erneuert werden ‒ und Solaranlagen aufs Dach

Bei der Zusammenstellung des Baukredits hat die Kirchenpflege in notwendige und zusätzliche Massnahmen unterteilt. Bei allen vier Gebäuden seien die Gebäudehülle (Erneuerung Dachdämmung, Fenster, Türen) als notwendige Massnahmen zu erachten. Ebenso soll der Ersatz der Heizungen wegen deren Alters notwendig sein.

Hingegen werden der Einbau von zusätzlicher Dämmung an den Wänden und Decken in den Untergeschossen nur als zusätzliche Massnahmen in Betracht gezogen, ebenso der Ersatz der Beleuchtungs- und Elektrogeräte. Der Betrag für alle zusätzlichen Massnahmen beläuft sich auf rund 175'000 Franken.

Am problematischsten sind beim Beriker Pfarreizentrum St. Mauritius die Fenster inklusive der Türen und Gläser.

Am problematischsten sind beim Beriker Pfarreizentrum St. Mauritius die Fenster inklusive der Türen und Gläser.

Marc Ribolla

Als zusätzliche neue Investition im Bereich Energie schlägt die Kirchenpflege vor, auf gewissen Dächern Fotovoltaikanlagen zu installieren. Auf dem Flachdach des Pfarrhauses Rudolfstetten wäre eine solche über rund 62 Quadratmeter mit 39 Modulen möglich, auf dem Dach des Beriker Pfarreizentrums wären es 58 Quadratmeter mit 36 Modulen. Die Kosten würden sich auf 128'000 Franken belaufen.

«Aufgrund der sich stetig verändernden Situation im Energiebereich empfiehlt die Kirchenpflege der Kirchgemeindeversammlung ebenfalls, dem Bau einer Solarenergieanlage zuzustimmen», verdeutlicht die Kirchenpflege.