Regionalplanungsverband sucht «Kümmerer» für Erholung und Landschaft.
Sitzungsorte können genau so viel zeichenhafte Strahlkraft haben wie Namen. Der Vorstand des Regionalplanungsverbandes Mutschellen-Reusstal-Kelleramt hielt seine Sitzung am Mittwochabend in der Rehaklinik Bellikon ab. Nicht, dass eine der 18 Mitgliedsgemeinden verunfallt, krank oder behindert wäre, aber Integration, als zentraler Begriff in der Rehabilitation, ist auch das Merkmal einer funktionierenden Regionalplanung. Gerade wenn es darum geht, die besten Verkaufsargumente einer Region für die eigene Bevölkerung zu erhalten und Besuchern von aussen zugänglich zu machen.
Der Verband hat bei der Metron Raumentwicklung AG in Brugg ein Konzept und einen Massnahmenplan für sein Projekt «Erholung und Landschaft» ausarbeiten lassen. Beide Papiere wurden der Versammlung als Grundlage für eine gemeinsame Absichtserklärung der Gemeinden vorgelegt und behandelt. Dabei trat klar zutage, dass zwar alle damit einverstanden sind, in den wichtigen Erholungsräumen der Region die Erholungsnutzung mit dem Natur- und Landschaftsschutz und der überkommunalen Verkehrserschliessung abzustimmen, aber bezüglich der entsprechende Massnahmen zur Verminderung oder gar Vermeidung von Konflikten zwischen diesen Nutzungs- und Schutzinteressen schieden sich dann doch etwas die Geister.
Kritisiert wurde am Konzept vor allem die Zuteilung der Verantwortung für bestimmte Massnahmen. Für jede der zwölf Massnahmen aus den Bereichen Entflechtung Velofahrer-Fussgänger, Optimierung Parkplatzangebot, Optimierung Erholungsinfrastruktur entlang der Reuss und Vermeidung von Konflikten Erholung vs. Natur wurde im Papier je eine Gemeinde als «federführend» eingesetzt und mitbetroffene Gemeinden als «beteiligt». Da die konkrete Aufgabenstellung wie auch die Finanzierung der Massnahmen nicht im Konzept festgeschrieben sind, haben Arni, Islisberg, Ober- und Unterlunkhofen, Oberwil-Lieli und Mellingen keine Zustimmung zum Konzept gegeben. Rottenschwil und Bellikon erteilten die Zustimmung nur teilweise.
Regionalplaner Beat Suter erklärte den Kritikern, dass es vorerst nur darum gehe, für jede Massnahme einen «Kümmerer» zu haben, der die organisatorischen Fäden in der Hand halte. Die federführende Gemeinde sei auch nicht zuständig für die Finanzierung. Die Planung gehe alle an, weil auch Arner an der Reuss brätelten.
Schon bald tritt der Vorstand des Repla Bremgarten-Mutschellen-Kelleramt unter neuem Logo auf. Bei einem Wettbewerb für die Lehrlinge der Gemeindeverwaltungen der Verbandsgemeinden hat die Jury aus neun Beiträgen denjenigen von Selina Koch, Noël Schulhof und Shana Broch aus Widen als Sieger auserkoren. Das von den drei Gewinnern gemeinsam entworfene Logo wird noch grafisch ausgearbeitet und an der nächsten Sitzung der Öffentlichkeit präsentiert.