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Seit 1988 ist der Steuerfuss in Villmergen vergleichsweise sehr tief. 1999 konnte er gar von 95 auf 92% gesenkt werden. Damit ist es vorderhand vorbei. Der finanzielle Spielraum ist so eng geworden, dass der Steuerfuss erhöht werden muss.
Die Steuerfusserhöhung kommt mit Ansage. Der Gemeinderat hat schon mehrmals erklärt, dass angesichts steigender Aufgaben, vergleichsweise tiefer Steuerkraft und zunehmender Lasten, die der Kanton den Gemeinden aufbürdet, der finanzielle Spielraum enger wird.
Selbstfinanzierung bei Null
1988 wurde der Villmerger Steuerfuss auf 95 % gesenkt, ab 2009 lag er sogar bei 92 %. «Das war nur aufgrund besonderer Umstände möglich», schreibt der Gemeinderat und nennt unter anderem den Vermögenszuwachs aus dem Zusammenschluss der Ortsbürger- mit der Einwohnergemeinde sowie die Erlöse aus namhaften Landverkäufen, welche über Jahre die Finanzierung von Investitionen sicherstellten.
«Ohne Berücksichtigung der sich in Planung befindlichen Schulanlage Mühlematten beläuft sich der gegenwärtig bekannte Kreditbedarf der Gemeinde auf total 9,6 Mio. Franken», schreibt der Gemeinderat. Bei einem Steuerfuss von 92 % wäre 2014 keine Selbstfinanzierung möglich.
Neuer Steuerfuss bei 97 %
Alle Investitionen müssten fremdfinanziert werden, was nicht verantwortet werden könne. Zudem stehe laut Finanzplan weiterer Kreditbedarf 28,4 Mio. Franken an. Zu beachten sei ferner, dass die vermutlich weiter sinkende Steuerkraft in einem Missverhältnis zum aktuellen Steuerfuss stehe. Angesichts dieser angespannten Finanzlage wird der Gemeinderat bereits der nächsten Gemeindeversammlung vom 22. November eine Steuerfusserhöhung von 92 % auf 97 % beantragen.
«Eine 5%-ige Steuerfusserhöhung hätte Mehreinnahmen von 600 000 Franken und damit eine minimale Selbstfinanzierung im Jahre 2014 von 12,3 % zur Folge», hält der Gemeinderat fest. Mit 97 % werde Villmergen weiterhin unter dem Kantonsdurchschnitt von 104 % liegen und dies bei einer Steuerkraft, die lediglich 86,5 % des Kantonsmittels betrage.
Zweiter Schritt in einem Jahr
Die 5 %-ige Erhöhung ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: «Eine weitere Anpassung im Zusammenhang mit dem Antrag zur Bewilligung des Verpflichtungskredites für die neue Schulanlage Mühlematten im November 2014 werde unumgänglich sein, kündigt der Gemeinderat bereits jetzt an.