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Die im Aargau aufgegleiste neue Aufgaben- und Lastenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden stösst im Bezirk Muri grundsätzlich auf Zustimmung. Acht Gemeinden profitieren davon, bei acht anderen ist die Belastung höher als bei heutigen System und fü
Ein wichtiges Anliegen aus dem Bezirk Muri, nämlich die stärkere Gewichtung des räumlich-strukturellen Ausgleichs, wurde erfüllt, wie der Obmann der Gemeindeammännervereinigung des Bezirks Muri, Gemeindepräsident Hampi Budmiger aus Muri, an der Herbsttagung zufrieden feststellte. Insgesamt könne der Bezirk seiner Ansicht nach hinter der Vorlage stehen, die demnächst im Grossen Rat zur Debatte stehen wird. Allerdings wirkt sich die neue Aufgaben- und Lastenverteilung recht unterschiedlich auf die einzelnen Gemeinden aus. Die Gemeinde Beinwil mit ihrer grossen Fläche und der verhältnismässig geringen Einwohnerzahl profitiert im Bezirk am meisten – mit 16 Steuerprozenten. Am andern Ende der Skala steht im Bezirk Muri die Gemeinde Besenbüren. Diese wird mit elf Steuerprozenten belastet. Gesamthaft gesehen wird der Bezirk Muri mit 1,78 Mio. Franken oder 35 Franken pro Einwohner jedoch entlastet.
Hermann Knecht, Gemeindeammann von Besenbüren, ist damit nicht glücklich. «Uns trifft es, als wären wir eine ökologische Ausgleichsfläche für grössere Gemeinden.» Bei der neuen Aufgaben- und Lastenverteilung werde zu wenig auf den Einzelfall eingegangen. «Wir schauen in die Röhre», beklagte sich auch der Buttwiler Gemeindeammann Stefan Gisler, dessen Gemeinde ebenfalls nicht zu den Profiteuren zählt. Zufrieden hingegen zeigte sich Albert Betschart aus Beinwil, relativierte aber gleichzeitig: «Durch unsere grosse Fläche haben wir in der Gemeinde auch 36 Kilometer Gemeindestrassen zu unterhalten.» Josef Huwiler aus Sins bedauerte die grosse Spannweite zwischen den Gemeinden und Paul Leu aus Auw machte eine längere Übergangsfrist beliebt; geplant ist die Rechtskraft der neuen Verteilung auf 2017. Grossrat Ralf Bucher erklärte, er glaube nicht, dass am ganzen System noch gross «geschräubelt» wird: «Es hängt alles so verknüpft zusammen, dass sich grössere Veränderungen zu stark auf das Ganze auswirken würden.»
Was man mit 25 Rappen pro Einwohner oder jährlich 8500 Franken von den Gemeinden – plus natürlich ein bisschen Sponsorengeld – bewerkstelligen kann, zeigte Peter Hägler, Präsident des Vereins Erlebnis Freiamt, auf. In den letzten Jahren wurden nicht nur der 180 Kilometer lange Freiämterweg, der Kinderweg in Benzenschwil oder der Sagenweg in Waltenschwil realisiert, mit verschiedenen Karten und Broschüren können sie ins rechte Licht gerückt werden. «Das ist die Aufgabe von Erlebnis Freiamt: Unsere schöne Region nach aussen zeigen», unterstrich Hägler. «Wir sind ein Stück weit euer Gesicht.»
Vor der Versammlung besichtigten die Gemeindeammänner die Villiger Entsorgungssysteme AG in Oberrüti. Als Pionier in Entwicklung und Herstellung von Entsorgungssystemlösungen gilt das Unternehmen heute mit über 150 000 installierten Systemen in der Schweiz und im Ausland als Branchenführer.