Bremgarten
Asyl-Hotline: Für die Bremgarter soll die Security jederzeit erreichbar sein

Der Sicherheitsdienst der Asylunterkunft im Truppenlager soll für die Einwohner von Bremgarten jederzeit erreichbar sein. Mario Gattiker, Direktor des Bundesamts für Migration, will sich persönlich dafür einsetzen, dass die Unterkunft gut läuft.

Fabian Hägler
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Urs von Daeniken (Leiter Asylunterkünfte im Bundesamt für Migration BFM, stehend) orientiert die Bremgarter Bevölkerung über die Asylunterkunft im Truppenlager.

Urs von Daeniken (Leiter Asylunterkünfte im Bundesamt für Migration BFM, stehend) orientiert die Bremgarter Bevölkerung über die Asylunterkunft im Truppenlager.

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Wenn das Asylzentrum auf dem Waffenplatz Bremgarten am 5. August den Betrieb aufnimmt (wir berichteten), wird sich die Zahl der Asylbewerber im Städtchen markant erhöhen.

Bisher waren in Bremgarten laut Stadtammann Raymond Tellenbach rund 18 bis 20 Personen einquartiert.

Diese wurden der Stadt nach dem kantonalen Verteilschlüssel vom Migrationsamt zugewiesen. «Mit den 150 Personen in der Bundesunterkunft erfüllen wir unsere Aufnahmequote bei weitem», betont Tellenbach.

Dies hat zur Folge, dass sich die kantonalen Unterkünfte in Bremgarten nach und nach leeren dürften. «Wenn dort Asylbewerber ausziehen, werden die Plätze nicht neu besetzt», sagt der Stadtammann.

Balz Bruder, Leiter Kommunikation im kantonalen Departement Gesundheit und Soziales (DGS), bestätigt: «Wir werden der Stadt Bremgarten keine neuen Asylbewerber mehr zuweisen.»

Urs von Daeniken (Leiter Asylunterkünfte im Bundesamt für Migration BFM) sagte bei der Infoveranstaltung, dass im Bundeszentrum im Schnitt rund 120 Asylbewerber wohnen dürften.

«Diese bleiben vier bis sechs Wochen in Bremgarten, bis der Entscheid zum Asylgesuch vorliegt», sagte er. Und von Daeniken verglich: «150 Asylbewerber können in Bremgarten untergebracht werden – so viele Menschen bitten innert zwei Tagen in der Schweiz um Asyl.»

Mario Gattiker, Direktor des BFM, hielt fest: «Bei allen Bundeszentren, die bisher eröffnet wurden, haben sich die Befürchtungen und Ängste der Bevölkerung nicht bewahrheitet.»

Von Daeniken ergänzte, der private Sicherheitsdienst der Asylunterkunft werde für die Bevölkerung über eine Hotline jederzeit erreichbar sein. Gattiker versprach, er werde sich persönlich dafür einsetzen, «dass die Unterkunft in Bremgarten gut läuft.»

Auf eine Frage aus dem Publikum erklärte von Daeniken, die Bremgarter Asylunterkunft werde spätestens am 5. August 2016 wieder geschlossen. «Im revidierten Asylgesetz ist die maximale Betriebsdauer auf drei Jahre festgelegt», hielt er fest.

Divisionär Andreas Bölsterli, Kommandant der Territorialregion 2, zu der auch der Waffenplatz Bremgarten gehört, hielt fest: «Der militärische Betrieb in der Kaserne wird durch die Nutzung des Truppenlagers als Asylunterkunft nicht beeinträchtigt.»

Von Daeniken sagte, bei der Unterkunft Eigenthal, die direkt bei einem Schiessplatz liegt, sei der Betrieb bisher problemlos verlaufen. «Befürchtungen, dass Kriegsflüchtlinge durch den Schiesslärm traumatisiert werden könnten, sind nicht eingetreten.»

Noch offen ist derzeit die Frage einer finanziellen Entschädigung für Bremgarten. Der Stadtrat fordert laut Raymond Tellenbach eine Abgeltung für Sicherheits- und Verwaltungskosten, die durch das Zentrum entstehen. Er geht davon aus, dass die Einsätze von Kantons- und Regionalpolizei pro Jahr rund 150 000 Franken kosten.

Projektleiter von Daeniken rechnet damit, dass der Kanton Aargau vom Bund eine jährliche Sicherheitspauschale von 165 000 Franken erhalten dürfte.

Davon möchte auch Bremgarten einen Teil: Noch diesen Monat trifft sich Tellenbach mit Hans Peter Fricker, Generalsekretär beim Departement Volkswirtschaft und Inneres, um diese Frage zu klären.