Die Harmonie beendete ihr gelungenes Jahreskonzert mit einem Loblied auf Birmenstorf – für einen grossen Zustupf in die Kasse. 35 Musiker der Harmonie Berikon standen in der vollen Berikerhus-Mehrzweckhalle auf der Konzertbühne.
Die Szene mutete seltsam an: 35 Musiker der Harmonie Berikon standen in der vollen Berikerhus-Mehrzweckhalle auf der Konzertbühne und sangen aus vollen Kehlen ein Loblied – nein, nicht auf Berikon, sondern auf die Reussgemeinde Birmenstorf. «s’esch Birmenstorf, mis Heimtdorf...», und die mehreren Hundert Beriker Konzertbesucher sangen fröhlich mit. Man habe eine ganz spezielle Beziehung zu den Birmenstorfern, erklärte Dirigent Bruno Erb.
«Eine unserer Musikerinnen hat im Sommer einen Birmenstorfer geheiratet, und als wir vor der dortigen Festgemeinschaft mit der Harmonie Berikon den ‹Birmenstorfer Marsch› spielten, versprach uns ein Birmenstorfer einen kräftigen Zustupf in die Vereinskasse, wenn wir das an unserem Jahreskonzert wiederholen würden.» Die Harmonie liess sich nicht lumpen, die Birmenstorfer müssen nun kräftig in die Taschen greifen.
Klirrende Kälte und warme Klänge
Vor dem witzig-monetären Konzertabschluss allerdings zeigten sich die Beriker Harmonisten von ihrer musikalisch ernsten Seite und spielten sich mit hoher Präzision und viel dynamischem Gespür durch ihr «Wunschkonzert»-Programm. Julius Fuciks legendärer Florentiner Marsch, Armin Koflers Fanfaren-Komposition «A New Age» und Bernardo Bautista Monterdes «Macarena» mit einem virtuosen Soloauftritt des Trompeters Peter Langhart entsprachen ganz offensichtlich auch den musikalischen Wünschen des Publikums. Ein erstes Highlight gelang den Harmonisten mit Markus Herrs Suite «Antarctica». In bläulich-kaltes Licht gehüllt zauberten die Musiker klirrende Harmonien über die filigranen Rhythmen der Perkussionisten. Musik zum Mitfühlen und mitfrieren. Die Pinguine, Killerwale und Eisbrecher, die neben der Bühne über die Leinwand zogen, wären für die arktisch-berührende Stimmung im Konzertsaal gar nicht nötig gewesen.
Luzia Bühlmann ist Veteranin
Mit Ernst Hoffmanns «Opening», Martin Boettchers Filmkomposition «Winnetou Classics», dem Beatles-Klassiker «Ob-La-Di, Ob-La-Da» und einem temporeichen Elvis-Medley aus dem Disney-Film «Lilo & Stitch» beschlossen die Beriker Harmonisten ihr gelungenes Jahreskonzert.
Für eine der Musikerinnen war das Jahreskonzert 2013 ein ganz besonderer Abend: Klarinettistin Luiza Bühlmann spielt seit 35 Jahren in der Harmonie Berikon mit und hat sich auch neben der Konzertbühne stark für den Verein engagiert, unter anderem während acht Jahren als Vizepräsidentin. 1977 trat sie als erste Frau dem Verein bei. Vereinspräsidentin Monika Rusterholz konnte ihr zum Abschluss des Konzertabends die Auszeichnung zur Eidgenössischen Musikveteranin überreichen. Sichtlich gerührt lauschte Luzia Bühlmann dem Marsch «Schutz und Hilfe» von Hannes Apfolterer, den die Harmonie zu ihren Ehren spielte.