Aristau
Angesprochen auf dem Schulweg: «Meistens sind es Missverständnisse»

Vier Schüler wurden in Aristau auf dem Heimweg von einem Fremden angesprochen – die Schule hat gut reagiert.

Andrea Weibel
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Auch die Aristauer Kinder werden in Schule und Kindergarten gut sensibilisiert und wissen, dass sie niemit Fremden mitgehen dürfen.

Auch die Aristauer Kinder werden in Schule und Kindergarten gut sensibilisiert und wissen, dass sie niemit Fremden mitgehen dürfen.

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Ende Februar ist eine Gruppe Drittklässler aus Aristau auf dem Nachhauseweg von einem Mann aufgefordert worden, in seinen schwarzen Kleinwagen einzusteigen. «Die Knaben haben richtig reagiert und das Angebot abgelehnt, worauf der Fahrer weggefahren ist. Die Eltern der Kinder haben die Polizei und die Schule über diesen Vorfall informiert», heisst es in den Gemeindenachrichten vom Dienstag. Und weiter: «Anlässlich dieses Vorfalls haben die Schule und der Kindergarten die Kinder sensibilisiert.»

Ganz wichtig: Es bestehe kein Grund zur Panik. Ähnliche Fälle seien in der Gegend derzeit keine bekannt, sagt Roland Pfister, Sprecher der Kantonspolizei (Kapo), auf Anfrage der Aargauer Zeitung. Alle hätten gut reagiert: «Es ist wichtig, dass man in solchen Fällen sofort die Polizei informiert, aber auch, dass man keine Panik schürt», erklärt er. Denn die Kapo erhalte pro Jahr rund 60 bis 80 solcher Hinweise, also mehr als einen pro Woche. «Wir nehmen das sehr ernst, können aber aus Erfahrung sagen, dass es in den allermeisten Fällen Missverständnisse sind.»

Wenn beispielsweise jemand ein Kind nach dem Weg frage oder Verwandte eines Schulkameraden anhielten und sich nach diesem erkundigten, komme es nicht selten vor, dass dies von den Kindern falsch verstanden werde. Dennoch hält Pfister fest: «Es ist immer gut, wenn die Kinder sensibilisiert sind und solche Vorfälle ihren Eltern oder Lehrpersonen melden. Wichtig ist, dass diese sie ernst nehmen, aber nicht sofort überreagieren.»

Fünf Ratschläge für Kinder

Nach Rücksprache mit der Polizei hat sich die Schule mittels Brief an die Eltern gewandt. Zudem haben sie via Gemeindenachrichten fünf Ratschläge herausgegeben, wie sich Kinder in solchen Situationen verhalten sollen: Sie sollen nie zu unbekannten Personen in ein Auto steigen, sich nicht auf ein Gespräch mit Fremden einlassen und keine Süssigkeiten von Unbekannten annehmen. Wird ein Kind von einem Fremden angesprochen, soll es sofort weglaufen und sofort die Eltern oder die Lehrperson informieren. Und: Der Schulweg soll, wenn immer möglich, in einer Gruppe zurückgelegt werden.

Kinder werden ernst genommen

Die Schulkinder werden in regelmässigen Abständen über solche Themen informiert und angeleitet. Hier hilft auch die Regionalpolizei: «Wir sensibilisieren die Kinder im Rahmen des Verkehrsunterrichtes und sind auch auf dem Schulweg häufig präsent», so Renato Orsi, Leiter Regionalpolizei Muri.

Schulleiter Stefan Woodtli zeigt sich auf Anfrage zufrieden damit, wie die Kinder und deren Eltern reagiert und auch, wie Schule und Polizei anschliessend zusammengearbeitet haben: «Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass gerade die Eltern merken, dass die Anliegen ihrer Kinder von uns ernst genommen werden. So kann auch einer Panikmache vorgebeugt werden.» Ganz ohne Schreckensmeldungen zu verbreiten, ist es der Schulleitung wichtig, das Dorf über solche Vorkommnisse zu informieren: «Es schadet nie, wenn alle Bescheid wissen und allenfalls die Augen offen halten.»