Bezirke Bremgarten/Muri
«Anderer Einblick»: Ex-Freiämter-Mitarbeitende mit eigener Plattform online

Ein Dreier-Team verspricht einen « anderen Einblick ins Freiamt». «Der Mann mit Hut tut , was er gerne tut. Nicht der Hut braucht Mut - manchmal das, was man tut.» Dies der Leitsatz vom Redaktionsteam freiamtplus.ch.

Eddy Schambron
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Die Internet-Plattform «freiamtplus.ch» ist jetzt online; rechts oben das Redaktionsteam mit Richard Wurz, Bettina Lehmann und Susanne King (von links nach rechts). Es

Die Internet-Plattform «freiamtplus.ch» ist jetzt online; rechts oben das Redaktionsteam mit Richard Wurz, Bettina Lehmann und Susanne King (von links nach rechts). Es

Eddy Schambron

Als Konkurrenz zu den Lokalzeitungen oder zur az sehen sie sich nicht, eher als Ergänzung. Der frühere Chefredaktor des «Freiämter» in Muri, Richard Wurz, seine Stellvertreterin Bettina Leemann und die Mitarbeiterin Susanne King sind mit einer neuen Internet-Plattform mit regionalen Informationen online gegangen. www.freiamtplus.ch hat sich nicht primär der Aktualität verschrieben, sondern will punktuell aus den beiden Bezirken berichten. Das Projekt soll mit Gönnern und Inserenten zum Fliegen gebracht werden.

Bedingt aktuell

«Aktualisierung bei Bedarf», sagt Wurz, sei das Ziel. Hintergrundartikel sollen mindestens einmal in der Woche ändern. Die jetzige Ausgabe zeichnet unter anderem ein Porträt von Angela Fisch, die als Lehrerin und Heilpädagogin eine Privatschule gründen will. Sie wartet gegenwärtig auf den Entscheid der ausserordentlichen Gemeindeversammlung Geltwil, ob sie diese dort realisieren kann oder nicht. Es wird die Wiener Sopranistin Melanie Wurzer vorgestellt, die für den «Vogelhändler» auf der Bremgarter Operettenbühne steht. Der Boswiler Gody Bächler erinnert sich an die Radquerzeit und das Tagebuch des Murianer Mönchs Jodokus Stirnemann aus dem 17. Jahrhundert lässt Einblicke in die damalige Klosterwelt zu. Das «Universum Beethoven» im Festsaal Muri und in der Alten Kirche Boswil sind ein Thema, und schliesslich stellen sich die zwei Macherinnen und der Macher vor.

Anders tickende Uhren

«Aus den unzähligen Kontakten, die in meiner langen Anwesenheitszeit im Freiamt privat, gesellschaftlich und beruflich entstanden sind, wurden langjährige Beziehungen», hält der 71-jährige Wurz fest. Diese Kontakte will die dreiköpfige Redaktion mit der neuen Plattform weiter pflegen und selbstverständlich neue dazu gewinnen. «Wir haben uns doch noch so viel zu sagen.» Wurz, Leemann und King wollen unter den Slogans «Unsere Uhren ticken anders» und «Wir sehen vieles anders» das Gespräch weiter führen. «Bleiben Sie mit uns in Kontakt, wenn Sie mögen – es braucht ja nur einen Klick.» Für die Zukunft entscheidend wird auch sein, ob die Finanzierung klappt.

Gönner gesucht

Um diesen «etwas anderen Einblick in das Leben im Freiamt zu gewähren», braucht das Team selbstverständlich Geld. «Nur so ist es möglich, weiterhin unabhängigen und in unseren Augen professionellen Journalismus bieten zu können.» Dafür kann man mit einem frei wählbaren Betrag Gönner werden. Oder aber Inserate auf der Plattform schalten. «Bis wann die finanzielle Basis stimmen muss, haben wir vorerst nicht festgelegt», erklärt Wurz. «Wir machen jetzt einfach mal und sehen, wie sich die Plattform entwickelt.»