Kantonsschüler gründen die Firmen «Flesta», «Unicake», «Pomodoro della Nonna» und «AirBag»
Jung, innovativ und zukunftsorientiert: Am Donnerstag wurden die diesjährigen Miniunternehmen der Kantonsschule Wohlen gegründet. Bereits seit zwölf Jahren beteiligt man sich an der Kanti am Projekt «Young Enterprise Switzerland», das Schülern ermöglicht, eine eigene Firma zu gründen und so erste Erfahrungen in der Betriebswirtschaft zu sammeln. In Gruppen wird eine Geschäftsidee entwickelt, ein Konzept erstellt und das Budget durchgerechnet. Es geht dabei um Innovation, um neue Erkenntnisse, um ein wirtschaftliches Experiment ohne finanzielles Risiko. Das Startkapital kommt nämlich nicht von den Jungunternehmern selbst, sondern von Partizipanden, welche die Ideen der Jugendlichen unterstützen.
Überstunden für gute Plätze
Die vorgestellten Projekte überzeugen. Trotz wenigr Erfahrung schaffen es die Jungunternehmer geschickt, sich in vielversprechenden Marktlücken zu positionieren. Besonders auf Nachhaltigkeit und Individualität wird dabei viel Wert gelegt. Die Firmen produzieren Unikate, verzichten meist auf kostengünstige Massenproduktion und passen sich stattdessen lieber den individuellen Wünschen der Kunden an.
Noch bis im Juni werden sich die Kantonsschüler intensiv mit ihrer ersten eigenen Firma beschäftigen. Dabei kämpfen sie nicht nur um finanziellen Profit, sondern auch um einen guten Rang im nationalen Wettbewerb. «Dass man direkt mit anderen Miniunternehmen verglichen wird, ist für den Erfolg des Projekts sicher von grosser Wichtigkeit», sagt Projektleiter und Kantonsschullehrer Martin Weiss. «Bereits in den letzten Jahren konnten wir feststellen, dass die Schüler für eine gute Rangierung gerne mal ein paar Überstunden leisten.»
Theorie in der Praxis umsetzen
Insgesamt 180 Miniunternehmen messen dieses Jahr im nationalen Wettbewerb. Die Firma AirBag um CEO Hendrik Fischer hat die Absicht auf einen guten Schlussrang sogar in die Unternehmensziele seiner Firma integriert. «Die Top 25 wollen wir schon erreichen – wenn möglich aber natürlich noch mehr», sagt Fischer. Der Kantonsschüler will nach seinem Maturabschluss Wirtschaft studieren. Das Miniunternehmen soll ihm schon einmal erste Einblicke in seinen späteren Berufsalltag geben.
Dass die Ziele seiner Firma ambitioniert sind, ist sich Fischer bewusst. «Natürlich wird es nicht einfach, aber wir sind voll motiviert, haben ein tolles Team und ein gutes Konzept. Ich bin zuversichtlich», sagt er lachend und wendet sich wieder seinem Stand zu, um den nächsten Partizipationsschein zu verkaufen.