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Aargau
Freiamt
Karl Grossen war acht Jahre im Gemeinderat und von Anfang an auch gleich Ammann der Kellerämter Gemeinde.
Karl Grossen: Ja. Die Aufgabe ist sehr spannend, abwechslungsreich und vielseitig. Man wird immer wieder mit neuen Aufgaben konfrontiert.
Das waren für mich der Kontakt und die Diskussionen im Kollegium. Kontakte mit den Verwaltungsangestellten. Das Begleiten und das Entwickeln von neuen Wohneinheiten in enger Zusammenarbeit mit dem Bauverwalter. Kontakte zu den Amtskolleginnen und -kollegen in der Region aber auch darüber hinaus. Dazu gehören auch die vielen und sehr guten Gespräche mit der Bevölkerung.
Was prägend, aber weniger schön war, sind Nachbarschaftsstreitigkeiten, Gewalt in den Familien, Chaotentum. Das gibt es leider in jeder Gemeinde und nicht nur in Städten oder grösseren Ortschaften.
Von der Privatwirtschaft her kommend, war ich kurze und schnelle Entscheidungswege gewohnt. In einer Gemeinde und in der Politik geht es leider zum Teil nur sehr mühsam vorwärts, bis alle Entscheidungsträger miteinbezogen sind und ihr Votum abgegeben haben.
Da gäbe es für mich einiges aufzuzählen. Gesetze bestimmen heute weitestgehend die Finanzen in den Gemeinden. Der Teil, der noch selbst gestaltet werden kann, wird dadurch immer kleiner. Man steht den Gesetzen machtlos gegenüber und ist nur Zahler ohne Mitbestimmungsrecht.
Den neuen Finanzausgleich, gegen den ich auch schon im Abstimmungskampf gekämpft habe, und der leider trotzdem ab dem 1. Januar 2018 rechtsgültig wird, würde ich als erstes wieder auf seine alte Stufe zurücksetzen.
Meine These und Auffassung ist ganz klar: im Hintergrund bleiben. Ich bleibe aber weiterhin ein politisch interessierter Mensch. Meinungsäusserungen werde ich direkt bei den zuständigen Amtsträgern anbringen und nicht über die Öffentlichkeit gehen. Ein Hinauslehnen nach der Amtszeit passt mir nicht.