Fussball 1. Liga
Abstiegskampf statt Spitzenplatz: Beim FC Muri ist der Wurm drin

Vor dem Start in die Rückrunde ist für das Team des FC Muri klar: Es geht um den Ligaerhalt. Am Samstag steht ein wegweisendes Spiel bevor.

Fabio Baranzini
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Reto Felder (links, in einem Testspiel gegen Cham) kann wegen einer Verletzung für den FC Muri nicht mehr zwischen den Pfosten stehen. archiv/az

Reto Felder (links, in einem Testspiel gegen Cham) kann wegen einer Verletzung für den FC Muri nicht mehr zwischen den Pfosten stehen. archiv/az

AZ

Wenns nicht läuft, dann kommt auch noch Pech dazu. So lässt sich die Lage der Murianer Fussballer in Kurzform beschreiben. Eigentlich wollte das Fanionteam des FC Muri in der 1. Liga um einen Platz in den Aufstiegsspielen kämpfen. Doch davon sind die Freiämter derzeit meilenweit entfernt. Überwintert haben sie auf dem 12. Rang. Vier Siege und drei Unentschieden aus vierzehn Partien sind die magere Ausbeute. Der Abstiegskampf ist längst Tatsache geworden. «Es geht einfach darum, dass wir irgendwie überleben und den Ligaerhalt schaffen – egal wie», sagt Trainer Beat Hubeli.

Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn der FC Muri hat über die Winterpause deutlich an Substanz eingebüsst. Gleich sechs wichtige Spieler haben den Verein verlassen. Nachdem im Oktober bereits der Abgang von David Studer verkraftet werden musste, ging der Aderlass in den letzten Wochen weiter.

Hart getroffen

Vize-Captain Michael Hohl möchte den Aufwand aus beruflichen Gründen nicht mehr auf sich nehmen und spielt per sofort nicht mehr in der ersten Mannschaft. «Mit diesem Entscheid hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Das trifft uns natürlich hart», sagt Hubeli. Dasselbe gilt auch für die Abgänge von Emir Sinanovic, der zum FC Baden wechselt, von Guilherme Fioravanti, der nach nur einer halben Saison in Muri künftig für den Challenge League Vertreter Schaffhausen aufläuft, und von Joel Kaufmann, der sich auf seine Ausbildung konzentrieren will und daher nur noch in der zweiten Mannschaft spielt. Zudem haben in der Winterpause die beiden Torhüter Reto Felder (wegen seiner Patellasehnen-Verletzung) und Yves Frey (berufliche Gründe) bekannt gegeben, dass sie nicht mehr für die Murianer zwischen den Pfosten stehen werden. «Das ist brutal für uns. Die beiden Torhüter waren eine Bank. Sie konnten das Team führen und wenn nötig aufwecken».

Die vielen Abgänge von wichtigen Spielern konnten der FC Muri in der Winterpause nicht adäquat kompensieren. Neu zum Team gestossen sind U20-Nationaltorhüter Yanick Hofer und Aussenverteidiger Marc Grütter (beide vom Team Aargau U21). Mit Ivo Nietlispach und Luca Passarini hat Beat Hubeli zudem zwei weitere junge Spieler aus der zweiten Mannschaft ins Fanionteam geholt. Einzig Shpend Matoshi, der nach einem halben Jahr bei Kosova Zürich wieder ins Klosterdorf zurückkehrt, weist 1. Liga-Erfahrung auf. «Die anderen Neuzugänge müssen sich erst an den höheren Rhythmus gewöhnen und das braucht Zeit», weiss Beat Hubeli.

Wegweisendes Spiel gegen Bern

Doch Zeit bleibt dem FC Muri keine. Bereits am Samstag (18 Uhr) wartet das Auswärtsspiel gegen den Tabellenletzten FC Bern. Eine Partie von grosser Bedeutung. «Das ist das wichtigste Spiel für uns. Wenn wir gewinnen, haben wir etwas Luft, wenn wir verlieren, wird es extrem schwierig, den Ligaerhalt zu schaffen», ist sich Beat Hubeli der schwierigen Situation bewusst. Bleibt zu hoffen, dass bis Samstag alle Spieler wieder gesund sind. Denn zu allem Übel haben drei Viertel der Mannschaft vergangene Woche im Trainingslager einen Virus eingefangen und lagen mit Fieber im Bett. Wenns nicht läuft, kommt auch noch Pech dazu. Der FC Muri kann derzeit ein Lied davon singen.