Donald Trump war erst wenige Minuten Präsident als er Aargauer Instrumenten lauschte: den Fifes von Skip Healy aus Wohlen.
Was viele nicht wissen: Ein Aargauer Produkt spielte bei der Amtseinsetzung von US-Präsident Donald Trump eine spezielle Rolle. Das "Old Guard Pipes and Drum Corps" marschierte am Freitagabend am Präsidentenpaar vorbei – und blies ihm den Marsch. Bei der Formation in roten Uniformen aus der Gründerzeit der USA handelt es sich nämlich um einen Teil der Ehrengarde des Präsidenten. Und just diese Garde spielte auf kleinen Querflöten, sogenannten Fifes, die in Wohlen hergestellt wurden.
Sie sind etwas grösser als die an der Basler Fasnacht verwendeten Piccolos und kleiner als eine Querflöte.
Der Schöpfer dieser Instrumente ist der gebürtige und im Aargau lebende Amerikaner Skip Healy. Er gewann vor zehn Jahren eine weltweite Ausschreibung des "Old Guard Pipes and Drum Corps" für die Lieferung neuer Fifes. Das berichtet das SRF-Regionaljournal anlässlich der Inauguration von Trump. Damit kamen die Fifes auch schon bei der Amtseinführung von Barack Obama zum Einsatz.
«Das war eine grosse Ehre für mich», sagt Healy rückblickend gegenüber SRF, «seit ich ein kleiner Bub bin, bin ich ein Fan der 'Old Guard'». Für die Feier zur Amtseinsetzung von Donald Trump hat Healy 30 Fifes geliefert, wobei die Bestellung erst im Dezember in Wohlen eingegangen ist. Eine Herausforderung, die der Aargauer meisterte.
Das Geheimnis seiner Fifes erklärt Musiker und Instrumentenbauer Skip Healy so: Es dreht sich alles um das Kopfstück. Die spezielle Form verleihe der Fife einen lauten aber schönen Klang, und dies in jeder Tonlage. Weil das Instrument im Freien und zusammen mit Trommeln gespielt werde, müsse es zur Geltung kommen und laut sein.
Instrumentenbauer Healy spricht von 127 Arbeitsschritten zur Herstellung einer Fife.
1982 kam Healy anlässlich einer Konzerttour in die Schweiz und fand in Wohlen eine neue Heimat.
Die Fifes waren ursprünglich militärische Signalelemente, mit denen auf lauten, von Pulverdampf verhüllten Schlachtfeldern den Soldaten Anweisungen gegeben werden konnte. Seit dem 15. Jahrhundert sind sie gar unter dem Namen "Schweizerpfeife" bekannt.