Kleine Ursache, grosse Wirkung – mit lediglich 56 g Sprengstoff legte Sprengmeister Walter Weber, der schon das Rockwell-Gebäude in Aarau sprengte, in Bremgarten einen 24 Meter hohen Kamin flach.
«Drei, zwei, eins, bumm», sagte Walter Weber und schon fiel der Kamin gestern Nachmittag in Bremgarten um. Ohne Getöse, praktisch ohne Erschütterungen und mit einer sehr geringen Staubentwicklung.
«Wie schon bei der Sprengung des Rockwell-Gebäudes in Aarau haben wir auch hier ein Minimum an Sprengstoff eingesetzt. 56 Gramm müssen für das knapp 50 Tonnen schwere Mauerwerk reichen», erklärte Sprengmeister Walter Weber vorab.
Damit das klappe, werde beim Laden eine relativ neue Technik angewendet, dank der rund 40 Prozent weniger Sprengstoff benötigt werde: «Wir setzen gestreckte Ladungen ein. Das heisst, der Sprengstoff wird in den Bohrlöchern nicht komprimiert, sondern auf der ganzen Länge verteilt.
So entfaltet er eine deutlich höhere Wirkung.» Der Vorteil dieser Methode seien weniger Immissionen: «Wir können so die Druckwelle und die Erschütterungen sehr tief halten», erklärte Weber weiter.
Die von Walter und Brigitte Weber (auch die Gattin verfügt über die nötigen Fachausweise) sowie Sprengmeister Arnaud Gächter vorbereitete Aktion gelang wunschgemäss. Die Überreste des Kamins lagen am Schluss genau dort, wo sie mussten.
Der 24 Meter hohe Kamin gehörte zum alten Heizgebäude der Bremgarter Firma Utz. Dieses wurde in konventioneller Technik rückgebaut. Beim Kamin ging das nicht, weil sich darin ein Stahlrohr befand.
Dieses zu entfernen, wäre im konventionellen Verfahren schwierig geworden. Daneben hätte die Anlieferung für die Firma rund drei Tage unterbrochen worden müssen.
Anstelle des jetzt fertig abgebrochenen Heizgebäudes realisiert die Firma Utz in Bremgarten ein neues Thermoformen-Gebäude sowie ein Ersatzlager.