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Seit 50 Jahren veranstaltet der Kavallerieverein Bünztal die Springkonkurrenz Wohlen. Gefeiert wurde das mit einer aufregenden und aufwändigen Zeitreise.
Der Feuerwehrmann trägt adrette Uniform mit Goldknöpfen, der Fahrer des Feuerwehrwagens einen Strohhut. Der Pöstler kündigt sein Kommen mit dem Horn an und die feine Dame klammert sich am Kutschbock fest, anstatt entspannt im Fond eines wuchtigen Wagens ans Ziel zu reisen.
Es ist eine aufregende und aufwendige Zeitreise, auf die der Kavallerieverein Bünztal die Zuschauer am Nostalgieabend anlässlich der Springkonkurrenz Wohlen mitnimmt. Eine Reise ins Jahr 1938, als der Kavallerieverein gegründet wurde.
Seit 50 Jahren veranstaltet der Verein die Springkonkurrenz Wohlen – deshalb auch diese spezielle Feier. «Zu diesem Jubiläum gehört einfach ein Rückblick in die Vereinsgeschichte», sagt OK-Präsident Ueli Brunner.
Es ist kurz vor 19 Uhr am Samstagabend, als der Umbau des Platzes beginnt. Für die Wagen und Kulissen sind Guido Isler und Ueli Brunner verantwortlich – ein Riesenaufwand, wie Vereinspräsidentin Fabienne Künzli sowie Sandra Troxler und Ursi Schädeli vom OK berichten: «Aber alle aus dem Verein helfen mit. Die Vereinsmitglieder sind ein eingespieltes Team – seit mehr als 50 Jahren.»
Dann führt der Kavallerieverein die etwa 700 Besucher in der Geschichte knapp 80 Jahre zurück: Zu sehen gibt es das alltägliche Leben von Familien und Gewerbetreibenden sowie der feinen Gesellschaft in jener Zeit, alles auf historischen Wagen.
Den Anfang macht ein herrschaftlicher Reisewagen. Unterwegs ist auch ein Bäckerwagen, wobei der Bäcker immer wieder anhält, um mit seinen Gehilfen Brötli zu verteilen. Sehr beeindruckend gestaltet sich der Besuch des Onkels aus Amerika, der in einer Postkutsche aufkreuzt.
Kurz darauf erscheint die feine Gesellschaft in fünf schönen Wagen auf dem Platz, wobei ein Hochzeitspaar den Landauer vor dem Restaurant verlässt, um sich fotografieren zu lassen. Nicht zu vergessen die Kavallerie, die ihre Reitkünste während des Programms beeindruckend präsentiert.
Plötzlich nimmt die Gesellschaft einen erneuten Zeitsprung, und alle befinden sich im Jahr 1966, also in dem Jahr, in dem die Springkonkurrenz erstmals stattfand. Um über die Ereignisse dieses Jahres informiert zu sein, verteilen die Gehilfen eines Postwagens das Extrablatt an die Besucher.
Zum Schluss wird es sogar brenzlig: Ein unachtsam weggeworfener Stumpen löst Feueralarm aus. Wie gut, dass die Feuerwehr schnell zur Stelle ist und mit einer Spritze aus dem Jahr 1861 den Brand löschen kann.
Begleitet von begeistertem Applaus präsentieren sich zum Abschluss die insgesamt 13 Wagen plus die zwei Gespanne des Feuerwehrvereins Rietenberg in mehreren Ehrenrunden und verlassen dann im Galopp das Gelände. «Denn Action muss sein», meint Sprecher Heinz Heusser.