Muri
15-Jährige erforscht: kein Zusammenhang zwischen Augenfarbe und Blutgruppe

Die Bezirksschülerin Zoe Eichhorn steht im Final des nationalen Wettbewerbs von Schweizer Jugend forscht. Sie ist die jüngste Teilnehmerin am diesjährigen nationalen Wettbewerb, an dem rund 100 Forschungsprojekte vorgestellt werden.

Eddy Schambron
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Zoe Eichhorn vor ihrem Plakat für die Präsentation ihrer Arbeit am Final der Schweizer Jugend forscht. ES

Zoe Eichhorn vor ihrem Plakat für die Präsentation ihrer Arbeit am Final der Schweizer Jugend forscht. ES

Sie haben Blutgruppe A? Dann haben Sie möglicherweise braune Augen und braune Haare. Aber vielleicht auch blaue Augen und blonde Haare. Oder anders ausgedrückt: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Augenfarbe und Blutgruppe.

Das hat die 15-jährige Murianerin Zoe Eichhorn in einem aufwendigen Projekt herausgefunden, für das sie morgen Samstag vielleicht einen Hauptpreis in Luzern holt. Die Bezirksschülerin ist die jüngste Teilnehmerin am diesjährigen nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht, an dem rund 100 Forschungsprojekte vorgestellt werden.

Aufwendige Arbeit

Begonnen hat das Projekt an ihrer Schule, der Bezirksschule Wohlen. Eine der Vorgaben war, einen Vergleich anzustellen. «Ich fand es spannend, einmal herauszufinden, ob zwischen den verschiedenen Blutgruppen und Augenfarben einen Zusammenhang besteht», sagt Zoe.

Was sie bei diesem Entscheid noch nicht wusste: Es war schwierig, an entsprechende Daten heranzukommen. Das Spital Muri konnte ihr nicht direkt weiterhelfen. Aber der Zufall wollte es, dass die Bezirksschülerin Grossrat Kurt Schmid ihr Projekt erklären konnte und dieser sie spontan an das Paul-Scherrer-Institut in Villigen verwies.

Dort erklärte sich Roman Benz bereit, sie in ihrer Forschungsarbeit zu unterstützen. Über ein Inserat in verschiedenen Publikationen kam sie an die Daten von 500 Personen, die es in aufwendiger Arbeit auszuwerten galt.

Keinen Zusammenhang

«Ich musste nach der Auswertung schnell feststellen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Blutgruppe und Augenfarbe gibt», stellt Zoe Eichhorn fest. Es gebe zwar Signifikanzen - etwa viele Blonde mit der Augenfarbe blau oder braun und mit Blutgruppe A.

Stiftung: Schweizer Jugend forscht unterstützt Junge

Die Stiftung Schweizer Jugend forscht unterstützt seit 1967 neugierige und motivierte Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, die Freude und Faszination an wissenschaftlicher Arbeit zu wecken. Die nachhaltige Förderung talentierter junger Menschen mit wissenschaftlicher Neugier, Krea- tivität und Problemlösungskompetenz sei eine zentrale Aufgabe zur Sicherung des Innovationsstandortes Schweiz, hält die Stiftungs-leitung fest. Schweizer Jugend forscht verfolgt dieses Ziel mit drei Veranstaltungsreihen: In Studien-wochen werden Kinder und Jugendliche für die Wissenschaften sensibilisiert. Mit dem jährlichen nationalen Wettbewerb werden die Jugendlichen zum selbstständigen Entdecken und Forschen angeregt. Und im Swiss Talent Forum entwickeln junge Erwachsene Visionen zu gesellschaftlichen Fragestellungen.(AZ)

Oder viele Schwarzhaarige mit der Augenfarbe braun mit der Blutgruppe B. Aber sie relativiert die Ergebnisse: «Ich habe zwar die Daten von 582 Personen, aber bei 8 Milliarden Einwohner auf dieser Erde sind diese Angaben einfach verschwindend klein.»

Aber aufgeben will Zoe, die auch noch in der Schwimmlehrerinnen-Ausbildung steckt und sich auf die Abschlussprüfung in der Schule vorbereitet, nicht. «Das Forschen macht einfach zu grossen Spass.» Sie will das Thema noch ausweiten und etwa der Frage nachgehen, ob es zwischen Blutgruppe und Farbenblindheit einen Zusammenhang gibt.

Im Final

Zoe hat ihr Projekt bei Schweizer Jugend forscht angemeldet. Jetzt ist sie damit im Final, der am Samstag in Luzern über die Bühne geht. Die angehende Pfadi-Leiterin, welche nach der Schule bei Roche in Basel eine Lehre als Chemielaborantin mit Berufsmatura antreten wird, lässt das Ganze ruhig auf sich zukommen.

Sie ist die jüngste Teilnehmerin. «Die andern stehen auf der Stufe Kantonsschule.» Ob sie einen Zusatzpreis gewinnen wird oder nicht, ist für sie Nebensache. «Ich habe durch das Projekt und die Teilnahme am nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht sehr viel für die Schule profitiert», stellt sie jetzt schon als Gewinn fest.

Besonders gefreut hat sie schliesslich, dass sie schnell Unterstützung fand, wenn sie bei ihrem Forschungsprojekt Hilfe brauchte. So entstand auch eine Website, auf der jedermann selber nachschauen kann, mit wie vielen andern er prozentual seine Augenfarbe und seine Blutgruppe teilt.

Weitere Informationen: www.blutgruppe-augenfarbe.ch; www.sjf.ch.