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Mit gut 300 Gästen – darunter Bundesrätin Doris Leuthard– feierte das Unternehmen Leuthard AG in Merenschwand sein 100-jähriges Bestehen.
Es sei eine grosse Leistung, wenn ein Unternehmen 100 Jahre lang erfolgreich arbeite und eine ganze Region mitgestaltet, sagte Bundesrätin Doris Leuthard an der Jubiläumsfeier der Leuthard AG in Merenschwand. Die Baubranche sei immer ein Gradmesser, wie es der Region, der Schweiz gehe. «Eine rezessive Phase merkt der Bau in der Regel schnell.»
Dann investiere der Bund in den Bau, denn «wenn überall Kräne stehen, wenn die Leute sehen, dass gebaut wird, gibt das ihnen Zuversicht und Mut». Sie habe aber noch nie einen Auftrag direkt der Leuthard AG vergeben, obwohl sie mit einem Jahresbudget von 8 bis 8,5 Milliarden Franken «die grösste Bauherrin der Schweiz» sei, sagte die Bundesrätin, die selber aus Merenschwand stammt.
Im Bereich Tiefbau seien Bund, Kanton und Gemeinden in Zukunft besonders gefordert. Die Mobilität nehme weiterhin zu, es brauche Strassen, Trottoirs, Velowege. «Wir werden nicht nur in die Erneuerung der bestehenden Anlagen investieren müssen, sondern auch in einen massvollen Ausbau.» Auch im Hochbau seien die Aussichten intakt, weil die Leute immer mehr Wohnraum beanspruchen. «Das sind super Aussichten, dass die Leuthard AG in 100 Jahren wieder eine Jubiläumsfeier organisieren kann.»
Als grösste Herausforderung sieht Leuthard für die Baubranche die Digitalisierung, «Es wird auch in Zukunft viel Handwerk brauchen, aber die Digitalisierung wird die Aus- und Weiterbildung komplett verändern». Die Leuthard AG sei immer offen gewesen für Innovationen und sie wünsche dem Unternehmen, dass diese Gabe erhalten bleibe. «Investiert in die Mitarbeitenden, in die Aus- und Weiterbildung, dann könnt ihr der Zukunft mit Optimismus entgegenblicken.
Was das Thema Digitalisierung anbelangt, nimmt die Leuthard AG schon jetzt eine Vorreiterrolle ein, wie CEO Dieter Greber ausführte. Die «Baustelle 4.0» wird für das Unternehmen zum Alltag: Der Maschinist, der sein Gerät nach digitalen Daten führt, der Bauführer, der auf der Baustelle per Tablett alle Daten abrufen kann, das ist bereits Normalität. «Es ist eine enorme Entwicklung im Gang.»
Was «Building Information Modeling», kurz BIM, heisst, konnten die Gäste bei einem Rundgang erfahren. BIM ist eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Software.
Das Bauwerk wird als virtuelles Modell visualisiert. An den 21 Ständen wurde ebenso klar, dass aus dem einstmals kleinen Baugeschäft ein Unternehmen wurde, das umfassende Dienstleistungen anbietet: Hochbau, Tiefbau von der Planung bis zur Ausführung, Beton- und Strassenbelagrecycling, Deponie von sauberem Aushubmaterial, Beratung bei Gebäudesanierung und vieles mehr gehört zum Angebot.
In einem Film, der mit seinen Bildern zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herhüpft, wurde nicht nur die Entwicklung der Firma dargestellt, es wurden auch die markanten Veränderungen auf dem Bau und in der Region offensichtlich.
Heute deckt die Leuthard AG also ein breites Spektrum an Dienstleistungen ab. «Wir sind stolz auf unseren Grossvater, der 1918 das Geschäft gegründet hat, auf unsere Eltern und die heutige Führungscrew», sagte Karin Leuthard im Namen der Familie.
Aus dem Kleinbetrieb sei ein Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitenden entstanden. Sie bedankte sich nicht zuletzt bei diesen. «Ohne eure engagierte Unterstützung wäre dieser Erfolg nicht möglich.»