Zivilstandsamt Brugg
Trotz Gesetzesänderung: Im 2022 heirateten viel weniger gleichgeschlechtliche als heterosexuelle Paare

Im September 2021 sagte die Schweiz Ja zur «Ehe für alle». Die Vorlage ist am 1. Juli 2022 in Kraft getreten. Der Ansturm auf das regionale Zivilstandsamt Brugg blieb jedoch aus. Leiterin Sandra Knus gibt Auskunft, wie die Situation heute aussieht.

Noah Merz
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Der erwartete Ansturm auf Trauungstermine für gleichgeschlechtliche Paare blieb bisher aus.

Der erwartete Ansturm auf Trauungstermine für gleichgeschlechtliche Paare blieb bisher aus.

Ralf Hirschberger

Seit dem 1. Juli 2022 können schwule und lesbische Paare heiraten, mit den gleichen Rechten und Pflichten wie heterosexuelle. Gleichzeitig kann die sogenannte eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umgewandelt werden.

Allerdings bleibt die Nachfrage nach Eheschliessungen von gleichgeschlechtlichen Paaren in der Region Brugg bescheiden. Gerade einmal zwei Trauungstermine haben im regionalen Zivilstandesamt Brugg im vergangenen Jahr stattgefunden. Ausserdem wandelten gemäss der Leiterin Sandra Knus sechs Paare ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe um.

Zwei Trauungstermine an einem besonderen Datum

Vergleicht man die gleichgeschlechtlichen Eheschliessungen mit deren der Heterosexuellen im vergangenen Jahr, zeigt sich eine gewaltige Kluft. Demnach haben sich 198 Heterosexuelle Paare das Jawort gegeben, so viele wie zuletzt vor der Pandemie. Die zwei gleichgeschlechtlichen Eheschliessungen entsprechen dem Durchschnitt der früheren jährlichen Partnerschaftseintragungen, teilt Knus mit.

Ein spezielles Datum in diesem Jahr ist die Schnapszahl 23.3.2023. Zwei Paare haben sich bislang gemäss dem Zivilstandesamt Brugg an diesem Tag ihre Trauung terminiert.