Fachhochschule Brugg-Windisch
Zeichen gegen Foodwaste: Campus Bar verkauft neu auch Essensreste

Was an Mittagsmenüs im Restaurant an der Fachhochschule in Brugg-Windisch übrig bleibt, kann ab 15 Uhr im Schachteli günstig gekauft werden – als Zeichen gegen Foodwaste.

Claudia Meier
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Die Resten vom Campus Restaurant werden in der Bar angeboten.

Die Resten vom Campus Restaurant werden in der Bar angeboten.

Claudia Meier (cm)

Gutes und günstiges Essen gibt es seit dreieinhalb Jahren im öffentlichen Campus Restaurant an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Brugg-Windisch. Wer unbedingt sein Lieblingsmenü essen will, muss sich am Mittag beeilen. Denn es herrscht meistens Grossandrang, und je nach verfügbarem Angebot kann schnell mal ein Gericht ausverkauft sein. Auf der andren Seite gibt es manchmal auch Resten. Alle Gäste zufriedenzustellen und möglichst keine Lebensmittel wegzuwerfen, gleicht einem Spagat, den kaum ein Gastrobetrieb schafft.

Schon länger beabsichtigt das Campus Restaurant, das von der SV Group Schweiz betrieben wird, den Foodwaste zu reduzieren. Für Restaurant-Manager Ralf Gerlach war immer klar, dass dies auch einem Kundenbedürfnis entspricht.

Seit Dezember können nun überzählige Menüs ab 15 Uhr in der Campus Bar zu einem stark ermässigten Preis gekauft werden. Das Essen ist in Kartonschachteli mit Sichtfenster abgepackt. Das Tagesmenü gibts für 5 Franken und den Salat im kleineren Schachteli für
3 Franken.

Box kann in Mikrowelle

Das Gericht lasse sich direkt mit der Verkaufsbox in der Mikrowelle aufwärmen, sagte die Bar-Betreuerin am Freitagnachmittag bei einem Augenschein vor Ort. Geräte stehen sowohl in der Campus Bar wie in den Verpflegungsecken in den oberen Etagen im Campus zur Verfügung. An diesem Nachmittag gibts gebratenes Fischfilet an Weissweinsauce mit Kräuterreis und Blattspinat. Dazu einen Zitronenschnitz. Auch Salat steht sauber abgepackt bereit.

Das Angebot richtet sich nicht nur an Studierende, sondern an alle, die am Abend ein richtiges Menü essen wollen, aber keine Lust haben, noch selber zu kochen. Die 70-jährige Ursula Wüst, die oft in der Campus Bar anzutreffen ist, hat sich hier auch schon mit einem günstigen Nachtessen eingedeckt und schätzt das neue Angebot.

Mischrechnung für Verkauf

Noch ist die Nachfrage stark schwankend. «Es gibt Tage, da verkaufen wir kein abgefülltes Kartonschachteli. Und dann gibt es Tage, da finden alle in kurzer Zeit einen Abnehmer», heisst es in der Bar. Der Verkaufspreis dieser «Dogood»-Boxen von 5 Franken pro Menü entspreche der Hälfte des regulären Mittagsmenü-Mittelwerts von 10 Franken, erklärt SV-Mediensprecherin Manuela Stockmeyer. «Auch wenn die Menüs tadellos daherkommen und der Preis sehr attraktiv ist, liess der Absatz bisher leider noch etwas zu wünschen übrig», fährt Stockmeyer fort. Sie vermutet, dass dies vor allem auf das grosse Angebot von Mandarinli, Nüssli und Lebkuchen in der Adventszeit zurückzuführen war.

Nun sind die Festtage vorbei, die FHNW-Mitarbeitenden sind zurück und viele Studierende stehen aktuell im Prüfungsstress. In der Küche wird der Betrieb wieder hochgefahren. Ob dieser kleine Beitrag gegen Foodwaste im Campus Erfolg haben wird, werden die nächsten Wochen zeigen.