Der Windischer Einwohnerrat genehmigt am Mittwochabend mehr personelle Ressourcen für die Abteilung Planung und Bau.
Die Abteilung Planung und Bau in Windisch braucht mehr personelle Ressourcen. Darin sind sich die 37 anwesenden Einwohnerräte – von insgesamt 40 – einig gewesen am Mittwochabend. Einstimmig angenommen haben sie die Stellenaufstockung um 90 Prozent, den Nachtragskredit von 36000 Franken für die Kosten für das laufende Jahr sowie den Kredit von 115000 Franken für die wiederkehrenden Kosten ab 2020.
Für Thomas Wernli (SP) ist eine aktive Rolle der Abteilung Planung und Bau erforderlich für die Entwicklung der Gemeinde. Die Stellenaufstockung, die Nähe zum Gemeinderat sowie die kurzen Kommunikationswege bezeichnete er als sinnvoll.
Auch Renate Schraner (CVP) wünscht sich kurze Kommunikationswege. Derzeit bestehe, fügte sie an, im Vergleich mit den Nachbargemeinden eine knappe fachliche Besetzung. Das rapide Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren habe die Situation verschärft. Diverse Arbeiten hätten auswärts vergeben werden müssen, was mit entsprechenden Kosten verbunden war, fuhr sie fort. Zudem stehen künftig grosse Projekte an. Auch diese müssten intensiv begleitet werden.
Das 60-Prozent-Pensum, das für die Raumplanung geschaffen werden soll, erscheine auf den ersten Blick zwar als hoch, stellte Matthias Knecht (FDP) fest. Es handle sich aber um die logische Konsequenz «der zusehends ins Detail gehenden Bau- und Nutzungsordnung».
Für Stefan Fehlmann (EVP) und Philipp Ammon (SVP) war das Geschäft unbestritten. Die personellen Ressourcen seien heute zu knapp bemessen. Die Aufstockung sorge für Handlungsspielraum, um die Gemeinde strategisch weiterzuentwickeln, sagte Philipp Ammon. Geht es nach Stefan Fehlmann, kann in einer nächsten Phase allenfalls die Organisation der Abteilung Planung und Bau genauer angeschaut werden.
Klar angenommen wurde — bei nur gerade einer Gegenstimme — der Kredit von 280000 Franken für den Bau einer Photovoltaikanlage auf der Schulanlage Chapf.
Elsbeth Hofmänner (CVP) machte eine Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer Begrünung beliebt. Es sollte, lautete ihre Meinung, nicht nur um Energiegewinnung gehen, sondern auch um die Natur. Das sei definitiv möglich und wirke sich positiv aus. Als Stichworte nannte sie die Biodiversität oder das optische Erscheinungsbild. Die Gemeinde soll mit einem guten Beispiel vorangehen.
Dass die Energiestadt Windisch mit dem Bau einer Photovoltaikanlage als Vorbild dienen soll, war ebenfalls die Ansicht von Stefan Fehlmann (EVP). Es sei sinnvoll, eine so grosse Fläche zu belegen. Ein paar Fragezeichen machten Goran Marinkovic (SP) und Philipp Umbricht (FDP) zur möglichen Entschädigung, zur Vorgehensweise oder zur Rolle und Organisation des Elektrizitätswerks, Philipp Ammon (SVP) zur Örtlichkeit. Er sei skeptisch, ob das alte Flachdach die Amortisationsdauer der Photovoltaikanlage überlebe. Er hoffe auf ein Nullsummenspiel.
Der FC Windisch kann sich freuen: Der Einwohnerrat hat den Kredit von 101800 Franken für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED auf der Sportanlage Dägerli (Haupt- und Nebenplatz) genehmigt. Der Zusatzantrag der FDP stiess beim Rat ebenfalls auf Zustimmung: Mit 36:1 sprach er sich dafür aus, dass für den Ersatz der Beleuchtungsanlage 15000 Franken aus dem Energiefonds entnommen werden. Die aktuell schlechte Beleuchtung wird auch vom Aargauischen Fussballverband (AFV) bemängelt.
Zu Beginn der Sitzung wurden Patrick Wipfli (CVP) als Mitglied des Einwohnerrats sowie Isabelle Bechtel und Thomas Haller als Mitglieder der Schulpflege in Pflicht genommen. Anschliessend beriet der Rat über die Rechnung 2018. Gemeindepräsidentin Heidi Ammon präsentierte die Eckpunkte des – erfreulichen – Rechnungsergebnisses (Gewinn: 2,89 Mio. Franken). Der Steuerertrag war grösser als erwartet, die Ausgaben kleiner. Die Gemeinde habe eine hohe Budgetdisziplin bewiesen, lobte EVP-Einwohnerrat Daniel Brassel als Präsident der FiGPK. Entsprechend genehmigte der Rat den Rechenschaftsbericht sowie die Rechnung diskussionslos. Dasselbe gilt für die beiden Kreditabrechnungen zur Sanierung des Ahornwegs sowie zur Beschaffung eines neuen Pionierfahrzeugs für die Feuerwehr Windisch-Habsburg-Hausen.
Trotz vielen Unklarheiten und nach einer angeregten Diskussion sprach sich der Einwohnerrat auch für die Beteiligung an der Gesellschaft e-sy AG aus. Diese wurde von 15 Aargauer Energieversorgern gegründet, um die neue Infrastruktur im digitalen Smart Metering aufzubauen. Das Aktienkapital der Gemeinde Windisch beträgt 24000 Franken, das Aktionärsdarlehen 36000 Franken. Zwei Zusatzanträge der SP wurden sehr knapp – mit 19:18 – abgelehnt.