Das vergangene Jahr stand für die Stiftung «Historisches Erbe der SBB» ganz im Zeichen des 20-jährigen Bestehens der Stiftung. 2022 werden «175 Jahre Schweizer Bahnen» gefeiert.
Nach 2020 wurde auch das Geschäftsjahr 2021 von der Stiftung «Historisches Erbe der SBB» – kurz: SBB Historic – durch die Coronapandemie beeinflusst. «Allerdings waren die Auswirkungen nicht mehr ganz so einschneidend wie im vorangegangenen Jahr», hält die Stiftung in einer Mitteilung fest. Zu Beginn des Jahres musste der Lesesaal am Hauptsitz in Windisch erneut während einiger Wochen schliessen. Zudem mussten die Führungen und Veranstaltungen sowie die Fahrten mit historischem Rollmaterial bis Anfang Mai 2021 abgesagt oder verschoben werden.
Im vergangenen Jahr feierte SBB Historic das 20-jährige Bestehen mit einem speziellen Veranstaltungsprogramm. Eröffnet und abgeschlossen worden seien diese Aktivitäten mit einer öffentlich zugänglichen Erlebnisfahrt mit dem RAe TEE II 1053, steht in der Mitteilung. Zudem wurden die acht Vereine, die im Auftrag von SBB Historic Fahrzeuge unterhalten, eingeladen, im Jubiläumsjahr eine spezielle Fahrt oder Aktivität durchzuführen, welche von SBB Historic finanziell unterstützt wurden.
Die Stiftung nahm das Jubiläumsjahr auch zum Anlass, erstmals sämtliche Aktivitäten und Angebote in einem Veranstaltungskalender – dem «Kursbuch 21» – zusammenzufassen. Angelehnt an die früheren «Offiziellen Kursbücher» des öffentlichen Verkehrs habe es gewissermassen den Fahrplan von SBB Historic für das Jahr gebildet, so die Stiftung. Das Kursbuch wird über das Jubiläumsjahr hinaus fortgeführt. Die zweite Ausgabe, das «Kursbuch 22», ist seit Dezember verfügbar.
Zu beobachten war 2021 auch eine merkliche Erholung des Chartergeschäftes mit historischen Zügen. Die Stiftung ergänzt: «Die in der zweiten Jahreshälfte markant steigenden Buchungen von Charter- und Führerstandsfahrten liessen auf einen richtiggehenden Nachholbedarf auf Kundenseite schliessen.»
In finanzieller Hinsicht ermöglichte die Entwicklung zusammen mit einem verantwortungsvollen Kostenmanagement sowie der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Gönnerinnen und Gönner einen neutralen Abschluss 2021. Coronabedingt fiel das Jahresergebnis 2020 noch negativ aus.
Im vergangenen Juli wählte der Stiftungsrat von SBB Historic Toni Häne, der bis Ende April 2021 Leiter der Division Personenverkehr SBB war, zum neuen Stiftungsratspräsidenten. Er löste damit Kaspar Grossmann ab, der sein Mandat im Jubiläumsjahr von SBB Historic abgeben wollte. Im Schreiben ist weiter festgehalten: «Als Eisenbahner mit 50 Jahren Praxiserfahrung ist Toni Häne die ideale Besetzung, um die Stiftung in ein neues Jahrzehnt zu führen, sie weiterzuentwickeln und die künftigen Herausforderungen zu meistern.»
Gleichzeitig wurde die Zahl der Stiftungsräte auf sieben erhöht. Per 1. August 2021 wurden zusätzlich Markus Jordi, Leiter Human Ressources und Mitglied der Konzernleitung SBB, sowie Alexander Muhm, Leiter Immobilien und Mitglied der Konzernleitung SBB, in das Gremium gewählt.
Mit der Eröffnung der ersten Bahnlinie Zürich–Baden startete die Schweiz 1847, also vor 175 Jahren, ins Eisenbahnzeitalter. Dieses Jubiläum feiert SBB Historic zusammen mit zahlreichen Transportunternehmen im ganzen Land: An insgesamt fünf Festwochenenden werden jeweils in einer anderen Region verschiedene Angebote und Attraktionen auf die Beine gestellt.
In der Region Nord, zu der Baden und Brugg gehören, finden die Veranstaltungen am Wochenende vom 21./22. Mai statt. Besitzerinnen und Besitzer der Jubi-Tageskarte können unter anderem eine kostenlose Rundfahrt auf der Baumschuldampfbahn in Schinznach-Dorf geniessen. Die Stiftung beleuchtet das Jubiläum «175 Jahre Schweizer Bahnen» zudem während des gesamten Jahres aus unterschiedlichen Perspektiven mit Führungen, Veranstaltungen und Erlebnisfahrten. (cm)