Windisch
Drei Parteien fordern den Gemeinderat auf, jetzt klimapolitisch eine Vorreiterrolle einzunehmen

SP, Grüne und Grünliberale haben beim Gemeindehaus die Motion «Windisch 2040 treibhausgasneutral!» eingereicht. Sie wollen nicht bis 2050 warten und verlangen ein Konzept. Was in Zürich, Winterthur und Aarau möglich ist, soll auch in Windisch funktionieren.

Drucken
Übergabe der Motion «Windisch 2040 treibhausgasneutral!» (von links): Nadja Sträuli (Grünliberale), Luzia Capanni (SP), Gemeindeschreiber Stefan Wagner, Isabelle Schneider (Grüne).

Übergabe der Motion «Windisch 2040 treibhausgasneutral!» (von links): Nadja Sträuli (Grünliberale), Luzia Capanni (SP), Gemeindeschreiber Stefan Wagner, Isabelle Schneider (Grüne).

zvg

Die Schweiz hat sich 2019 dem weltweiten Ziel angeschlossen, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgase auszustossen. Dieses Klimaziel soll sicherstellen, dass die Schweiz ihren Beitrag zur Begrenzung der weltweiten Klimaerwärmung auf unter 1,5 Grad leistet. In einer gemeinsamen Mitteilung halten die drei Windischer Einwohnerratsfraktionen SP, Grüne und Grünliberale fest:

«Doch damit die Schweiz das Ziel erreicht, muss im Kleinen, also auch in den Gemeinden begonnen werden.»

Viele Gemeinden setzen sich laut den drei Fraktionen derzeit Klimaziele, planen die Wege zur Erreichung der Ziele oder realisieren sie schon: kleinere Gemeinden wie etwa Ittigen (BE), mittelgrosse wie Aarau, aber auch grosse Städte wie Winterthur und Zürich.

Stimmvolk wählte eine links-grüne Mehrheit

Die Lokalpolitikerinnen und -politiker fügen an: «Die Windischer Stimmberechtigten haben im letzten Herbst ein klares Zeichen gesetzt: Sie haben eine links-grüne Mehrheit in den Gemeinderat gewählt.» Zudem streichen sie die Belegung der Hälfte der 40 Sitze im Einwohnerrat hervor mit zwölf SP-Sitzen, fünf Grünen und drei Grünliberalen. Alle drei Parteien sagen, dass sie sich explizit für den Klimaschutz einsetzen.

Mit der neu eingereichten Motion «Windisch 2040 treibhausgasneutral!» wollen die drei Fraktionen Verantwortung übernehmen. Die Einwohnerratsmitglieder schreiben weiter:

«Die weitere Entwicklung von Windisch soll sozial und ökologisch sein.»

Das Label «Energiestadt» soll mit neuem Leben gefüllt werden, «das den heutigen Umwelterfordernissen gerecht wird».

Bis Ende 2023 soll ein Konzept erarbeitet werden

Die erwähnte Motion verlangt vom Gemeinderat, bis Ende 2023 ein Konzept zu erarbeiten, «das den Weg dahin aufzeigt, dass Windisch bis 2040 netto keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre abgibt».

Warum schon bis 2040 und nicht erst bis 2050? «Als eines der reichsten Länder der Welt hat die Schweiz allen Grund, auf dem Weg zu Netto-Null eine Vorreiterrolle einzunehmen», halten die drei Fraktionen weiter fest.

Aufgrund des starken Regens wurde im Juli 2021 in Unterwindisch entlang des Spinnereikanals ein Hochwasserschutz eingebaut.

Aufgrund des starken Regens wurde im Juli 2021 in Unterwindisch entlang des Spinnereikanals ein Hochwasserschutz eingebaut.

Michael Hunziker (13. Juli 2021)

Und als Gemeinde des Wasserschlosses sei Windisch unmittelbar betroffen von den zunehmenden Starkregenereignissen als Folge des Klimawandels. «Die Überschwemmungen finden vor unserer Haustüre statt. Mit der Realisierung des Klimaziels Netto-Null bereits 2040 beteiligen wir uns aktiv an dieser Vorreiterrolle», heisst es in der Mitteilung.

Einbezug von Bevölkerung und Fachgremien verlangt

Die Motionärinnen und Motionäre verlangen zudem, dass der Gemeinderat bei der Ausarbeitung des Konzepts die Bevölkerung und lokale Fachgremien einbezieht. Es sollen ein breiter Konsens sowie eine breite Basis entstehen als Grundlage für die Realisierung des Konzepts in den kommenden 15 Jahren. (az)