Windisch
Widerstand gegen offene Umfahrung – Tunnel soll verlängert werden

Die Windischer SP-Einwohnerräte Fredy Bolt und Mirjam Aebischer finden, dass die aktuelle Variante des Projektes Oase die Wohnqualität abwerten würde.

Michael Hunziker
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In Windisch regt sich Widerstand gegen das Verkehrskonzept Oase.

In Windisch regt sich Widerstand gegen das Verkehrskonzept Oase.

zvg

Das Regionale Gesamtverkehrskonzept Ostaargau (Oase) stösst auf Kritik in Windisch. Konkret: die Führung der neuen Strasse im Zentrum. Die beiden SP-Einwohnerräte Fredy Bolt und Mirjam Aebischer setzen sich ein für eine Verlängerung des Tunnels bis zum Anschluss an die Südwestumfahrung – mit einer Unterquerung des Bahndamms.

Zwar soll mit der zur Diskussion stehenden sogenannten Variante K2 die Umfahrung im Tunnel geführt werden im Bereich des Neumarkts Brugg, anschliessend ab dem Portal beim Bahnhof aber offen. «Das ist städtebaulich nicht zielführend, denn die geplante Linienführung durchquert ein grosses, wichtiges zukünftiges Entwicklungsgebiet von Windisch», halten Fredy Bolt und Mirjam Aebischer in der Begründung in ihrem Postulat fest.

Im Wesentlichen entstehen Wohnungen an der zentralen Lage

Die offene Linienführung der neuen Strasse ab dem Kabelwerk-Areal mit den prognostizierten mehr als 20 000 Fahrten pro Tag entwerte die Wohn- und Aufenthaltsqualität in diesem rund 6 Hektaren grossen Areal. «Die heutige Arbeitszone Kabelwerk wird in den nächsten Jahrzehnten teilweise oder ganz neu überbaut werden; dabei wird an dieser zentralen Lage ein hoher Anteil Wohnnutzung entstehen», fahren die beiden SP-Einwohnerräte fort.

Ein Teil der westlich anschliessenden Parzelle, die den SBB gehöre, sei in der neuen Nutzungsplanung soeben von einer Industriezone in eine Wohn- und Arbeitszone WA3 umgezont worden. Auch hier entstehen im Wesentlichen also Wohnungen, so Fredy Bolt und Mirjam Aebischer.

Eine offene Linienführung der neuen Strasse, fügen sie an, bedinge auch zwangsläufig eine Überquerung des Bahndamms. «Mit einer Rampe muss ein Höhenunterschied von rund 20 Metern bewältigt werden, bevor die Querung möglich ist. Die Lärm- und Schadstoffimmissionen für das direkt angrenzende westliche Reutenenquartier und die Heilpädagogische Schule wären massiv.»

Eine unterirdische Linienführung bedinge zwar den Verzicht auf den Betriebsanschluss im Bereich Kabelwerk. Aber ein solcher ist nach Ansicht von Fredy Bolt und Mirjam Aebischer nicht nötig. Denn es sei ungewiss, wie lange die Kabelwerke die Produktion weiterführen und überdies sei der Schwerverkehr im Vergleich zu früher schon deutlich reduziert und besser organisiert.

«Ein direkter Anschluss wäre ein falsches Signal»

Eine Neuüberbauung, lautet ein weiteres Argument, soll an dieser zentralen Lage unmittelbar beim Bahnhof gemäss neuer Bau- und Nutzungsordnung ein autoarmes – oder zumindest autoreduziertes – Wohnen und Arbeiten zur Folge haben. «Ein direkter Anschluss an die Schnellstrasse wäre ein falsches Signal.» Zudem bestehe die Gefahr, dass ein Anschluss in diesem Quartier als Windischer Zubringer auf die neue Strasse missbraucht werde.